Veranstaltungshinweis: Montag, 17.03.08

Antidiskriminierungsbüro Sachsen: 

http://www.adb-sachsen.de/4,489,termin.html

Am: 17.03.2008

Eine Diskussionsveranstaltung von ADB, FKR, StuRa der Uni Leipzig

mit
Margarete Jäger vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung
(DISS) und Astrid Tautz, Antidiskriminierungsbüro Leipzig im Rahmen der
Internationalen Wochen gegen Rassismus

 

Wann:     19.15 Uhr
Wo:         GWZ, Beethovenstr. 15, Großer Hörsaal

Dass
MigrantInnen in Deutschland als Bedrohung wahrgenommen werden, ist
nicht erst seit der von Roland Koch zur Hessenwahl entfachten Debatte
über „Jugendkriminalität“ und „Ausländerkriminalität“ der Fall. Eine
Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung
kritisierte schon 1997 „dass die Berichterstattung den Eindruck nahe
legt, von Ausländern gehe eine besondere Gefährdung der deutschen
Gesellschaft aus“. Zehn Jahre später hat sich daran nichts geändert.
Jahrelang in Deutschland lebende Jugendliche werden als ausländische
TäterInnen vorgeführt und vermeintliche Experten schaffen diffuse
Bedrohungsszenarien zu ausländischer bzw. extremistischer
„Jugendgewalt“. Rassistische Angriffe, aber auch alltägliche
Diskriminierungen aus der Mitte der Gesellschaft finden hingegen selten
Beachtung, obwohl die Zahl solcher Vorfälle um ein Vielfaches höher
ist.
Damit stehen PolitikerInnen und Medien jedoch nicht allein,
wie ein Blick in Zeitungsforen und LeserInnenbriefe zeigt.
Nachdrückliche Kritik rassistischer Darstellungen und die Stärkung
liberaler und antirassistischer Gegenpositionen finden sich auch in den
lokalen Debatten und Medien selten. Als prominentes Beispiel kann die
Leipziger Volkszeitung gelten, der immer wieder rassistische
Berichterstattung vorgeworfen wird und die zuletzt dem am rechten Rand
verorteten Extremismusforscher Eckhard Jesse ein Forum bot.

Margarete Jäger arbeitet
seit Jahren zum Thema, ihre neuste Publikation nimmt Einwanderung im
deutschen Alltagsdiskurs unter die Lupe. Sie stellt die Rolle von
Medien bei der (Re)Produktion rassistischer Alltagsdiskurse vor.

Das
Antidiskriminierungsbüro Leipzig (ADB) und das Forum für kritische
Rechtsextremismusforschung (Leipzig) veröffentlichten im Januar 2008
eine kritische Stellungnahme zu den Debatten zu „Jugendkriminalität“,
„Ausländerkriminalität“ und „Extremismus“. In der Veranstaltung stellen
sie ihre Kritik vor und nehmen dabei besonders auf die Debatte in
lokalen Medien Bezug.

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