Und wieder Mügeln…

Hier dürfen Nazis nach Feierabend noch Menschen hetzen. Und das fast jedes Wochenende!

 Mügeln ist ein kleines Kaff mit nicht mal 5.000 Einwohnern zwischen Leipzig und Dresden. Um genau zu sein, ist es eine knappe dreiviertel Stunde mit dem Auto von Leipzig entfernt. Und doch war es möglich, dass sich hier in den letzten Jahren eine gehörige Hegemonie entwickelt hat. Und zwar eine von Nazis. Vielleicht fallen viele in den Augen sächsischer CDU’ler noch nicht unter diese Bezeichnung, erst recht nicht in den Augen des Mügelner Bürgermeisters Deuse (FDP).Schließlich handelt es sich um "Jungs und Mädels" aus der Nachbarschaft. Und ja klar, wenn die zuviel getrunken haben, dann werden die auch mal ungemütlich. Und ja, die NPD hat hier von 246 Menschen ihre Stimme bekommen. Aber wirkliche Nazis sind das nicht. Denn – und das sagte Deuse ernsthaft – "Ein ‘Ausländer raus’ kann einem schon  mal über die Lippen kommen!". Aber wirkliche Nazis sind das nicht. Anderen Menschen, die im Gegensatz zu ihm das Problem auch als solches erkannt haben und mit einer Veranstaltung darauf aufmerksam machen wollten, stellt er sich hingegen in den Weg.

Nachdem im August zwei Wochenenden in Folge aus menschenfeindlichen Motiven heraus Personen bedroht, gehetzt und geschlagen wurden, passierte am vergangenen Freitag das Ganze wieder: bei insgesamt drei Angriffen wurden zwei junge Männer angepöbelt, bedroht, am Ende dann geschlagen und verletzt. Ein Mensch wurde bis zu seiner Wohnung gejagt und dort weiter bedroht und mit Sieg Heil"-Rufen bedacht. Gegen zwei Nazis wurde Anzeige erstattet. Am gleichen Abend wurde eine weitere Person in einer Gaststätte von Nazis bedrängt und angegriffen, er erlitt Verletzungen durch einen Schagring im Gesicht. 

 Die zu Hilfe gerufene Polizei traf dann laut Pressemitteilung am Marktplatz auf ca. 25 bis 3, teils betrunkene Nazis, welche die Beamten daraufhin mit Falschen und Feuerwerkskörper angriffen. Es gab eine Festnahme.

 Wir danken an dieser Stelle schonmal der künftigen schwarz-gelben Landesregierung für die Streichung von bereits in Sachsen existierenden Programmen gegen Rassismus und Rechtes Gedankengut! Und freuen uns ganz ausdrücklich darauf, dass Matthias Rößler (CDU, Ex-Kultusminister) wieder seine Idee aus der Schublade holt, Schüler_innen zum morgendlichen Appell antreten und die Nationalhymne singen zu lassen…

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