Jüdische Allgemeine 17. Juli 08 (Nr. 29/08)

Belästigung in Leipzig

In Leipzig ist es am Wochenende zu rechtsextremen Zwischenfällen gekommen. Am Sonntagmorgen rief den Angaben zufolge ein 20-jähriger in der Innenstadt "Sieg Heil" und zeigte dabei den Hitlergruß. Am Samstag hatten zwei Männer und zwei Frauen im Stadtteil Reudnitz versucht, Autos anzuhalten und dabei ebenfalls "Sieg Heil" gerufen. Es werde gegen fünf Verdächtige ermittelt, teilte die Polizei mit. dpa

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Amal Chronik vom 17. Juli 08

Übergriff bei Stadtfest in Falkenhain (MTL)

Falkenhain/ OT Kühnitzsch (Muldentalkreis)

Während und nach dem traditionellen Teichfest provozierten und schlugen
mehrere mutmaßliche Rechte, die zum Teil bekannt sind, Gäste und
Einwohner. Die informierte Polizei soll Platzverweise ausgesprochen
haben, nahm allerdings Warnungen der Veranstalter, dass die sich
kurzzeitig entfernten Angreifer sicherlich wiederkämen, nicht ernst.
Zudem, so beschreiben es Zeugen, machte sich mindestens einer der
Rechten über die anwesende Polizisten lustig. Ein anderer drohte damit,
"seine Freunde" als Verstärkung zu holen. Die Rechten kamen in den
frühen Morgenstunden nochmals wieder und schlugen und traten daraufhin
auf mehrere noch anwesende Gäste ein. Einer Frau traten sie dabei in
den Unterleib, so dass diese kurzzeitig mit Schmerzen auf dem Boden
liegen blieb. Einen anderen Bürger jagten sie durch das Dorf und
schlugen auch brutal auf diesen ein. Er erlitt Hämatome im
Gesichtsbereich. Weitere Betroffene wurden am Körper und im Gesicht
verletzt. Über den Vorfall gab es seitens der Polizei keine Meldung.
Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Angriffe durch
Rechte auf Gäste des Festes.

Quelle: ZeugInnen

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Polizeibericht PD Leipzig 15.07.08

Angriff auf vietnamesische Familie in Gohlis

Am Montagabend, gegen 21.00 Uhr, entlud eine deutsche Familie (Vater:
50, Mutter: 47, Kinder: w/14; m/9) vietnamesischer Herkunft ihre
Einkäufe aus dem Auto und trug die Lebensmittel in das Wohnhaus an der
Georg-Schumann-Straße. Zufällig kamen in diesem Moment zwei Angetrunkene
(19/26) mit einem Hund vorbeigelaufen. Diese folgten dem Familienvater
in den Hausflur. Hier verlangten sie nach Bier und beschimpften die
Anwesenden mit Begriffen wie "Fidschi". Der 50-jährige Familienvater
drängte die beiden Männer nunmehr auf die Straße. Hierbei schnappte der
Hund nach ihm und verursachte eine Bisswunde an der Hüfte. Der
50-Jährige musste anschließend ambulant behandelt werden. Parallel
schlug der 26-Jährige auf den Kopf und gegen den Rücken der Mutter. Die
laute und handfeste Auseinandersetzung alarmierte den 21-jährigen Sohn
der Familie. Er hielt sich zuvor in der Wohnung der Familie auf und lief
dann nach unten. Mittlerweile hatte sich die Auseinandersetzung auf die
Straße verlagert, wo der 21-Jährige seinem Vater half. Jetzt forderte
der 26-Jährige den Hund explizit zum Beißen auf. Prompt schnappte dieser
nach dem Sohn und fügte ihm Bisswunden am Bauch und am rechten
Oberschenkel zu. Auch er bedurfte hernach ambulanter Versorgung. Die
beiden Kinder (9/14) wurden nicht angegriffen.

Als kurze Zeit später Polizeibeamte eintrafen, hatten sich die beiden
Angetrunkenen bereits entfernt. Sie konnten aber noch in der Nähe
gestellt werden. Bei ihnen ergab ein Vortest eine nicht unerhebliche
Alkoholbeeinflussung von jeweils über 2,00 Promille Atemalkohol.
Während der Verbringung zum Streifenwagen rief der 26-Jährige "Sieg
Heil" und bezeichnete die Beamten als "Arschlöcher" und "Nazis". Das die
Kombination des Ausrufs und der letztgenannten Beleidigung eigentlich
keinen Sinn ergab, scheint ihm entgangen zu sein. Bis zur Vernehmung am
heutigen Vormittag verblieben beide Täter im Zentralen Polizeigewahrsam.

Die geringe Tatbeteiligung des 19-Jährigen — bis auf einen Stoß gegen
die 47-jährige Mutter hielt er sich aus dem körperlichen Angriff heraus
— bedingte, dass er nach der Beschuldigtenvernehmung wieder auf freien
Fuß gesetzt wurde. Gegen seinen älterer Kumpan beantragte die
Staatsanwaltschaft hingegen Haftbefehl. (Vo/Loe)

Quelle: Polizei Leipzig

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Jungle World Nr. 28, 10. Juli 2008

Junge Mode in Flecktarn

 In Leipzig verhandelt das Landgericht die Räumungsklage gegen eine
Filiale der Firma Mediatex. Diese stellt die Bekleidungs­marke »Thor
Steinar« her, die bei Rechtsextremen sehr beliebt ist. Uwe Meusel, der
Geschäftsführer der Firma, möchte sich in der Öffentlichkeit jedoch als
unpolitischen Geschäftsmann darstellen.

Schon vor dem Eingang des Justizgebäudes war klar, dass es keine
normale Verhandlung der Zivil­kammer werden würde. »Time to say
goodbye«, stand auf einem Transparent des Leipziger Bünd­nisses
»Ladenschluss«, die Polizei war in großer Zahl anwesend, und wer ins
Gericht wollte, musste eine Sicherheitsschleuse passieren. Der Saal war
trotzdem überfüllt, nicht nur wegen der Mitglieder des Bündnisses,
sondern auch wegen der zahlreichen Journalisten und Journalistinnen.

Gegenstand der Sitzung war die Klage auf Räumung des Ladenlokals in
der besten Lage der Leipziger Innenstadt, das Uwe Meusel, der
Geschäftsführer der Textilienfirma Mediatex, im ver­gangenen Jahr von
der Immovaria Beteiligungen AG für drei Jahre gemietet hatte. Immovaria
hatte den Mietvertrag im Oktober, kurz nach der Eröffnung des Ladens,
angefochten, da Meusel die Vermieter über die wahre Natur des
Sortiments getäuscht haben soll: Im vorgelegten Ver­kaufskonzept sei
nur von »Young Fashion« die Rede gewesen, und weder die Marke »Thor
Steinar« noch die mit ihr verbundene Klientel sei erwähnt worden. Noch
kurz vor der Eröffnung war ein Schild im Schaufenster zu sehen, das
schlicht für Mode in »Übergrößen« warb. Was es wirklich mit »Thor
Steinar« auf sich hat, erfuhren die Vermieter recht schnell wegen der
großen Proteste. Eine Vielzahl von Demonstrationen und Kundgebungen
sorgte regelmäßig für einen Ausnahmezustand vor dem Gebäude, mehrfach
wurden die Scheiben eingeworfen, der Anwalt von Mediatex berichtete von
Anschlägen mit Buttersäure.

In der Gerichtsverhandlung erklärte sich der An­walt Meusels
auf die Frage der Richterin, ob doch noch ein Vergleich zwischen den
Parteien möglich sei, dazu bereit, den Mietvertrag aufzulösen – gegen
eine Entschädigung von 200 000 Euro. Die Vertreter der Immobilienfirma,
ein Vorstandsmitglied und eine Rechtsanwältin, baten um eine Pause.
Nach einigen Telefonaten vor der Tür gaben sie dann aber an, dass eine
gütliche Einigung zurzeit nicht möglich sei.

Zwar will Immovaria den gegenwärtigen Zustand so schnell wie möglich
beenden, aber eben nicht zu jedem Preis. Dabei hatten die Vertreter der
Firma einen interessanten Vorschlag zur Lösung des Problems
unterbreitet: Da die Ursache für die Probleme ja in der unter rechten
Jugendlichen so beliebten Marke »Thor Steinar« läge, könne Meusel doch
aufhören, die Marke zu vertrei­ben.

Der Vorschlag sorgte für Heiterkeit im Publikum. Denn das
Geschäftsmodell und der Erfolg von Uwe Meusels Firma beruht allein auf
der Marke »Thor Steinar«: Ein zumindest diffus
völkisch-nationalistischer Kundenstamm wird mit Mode versorgt. Die
Symbolik auf der Kleidung ist dazu geeignet, auf das Weltbild der
Kundschaft zu verweisen, bleibt aber immer auch zweideutig genug, um
nicht zum Gegenstand der strafrechtlichen Verfolgung zu werden.

Uwe Meusel hat sich bisher nicht davon distan­ziert, dass die
Mehrheit der Käufer seiner Produkte offenbar am rechten Rand zu finden
ist. Fir­men wie Lonsdale oder Fred Perry taten das. Sie hatten als
Reaktion auf ihre Beliebtheit in der Naziszene klargestellt, nichts mit
ihr zu tun haben zu wollen. Sie stellten die Belieferung bekannter
Naziläden ein und unterstützten antiras­sistische Kampagnen.

Mediatex scheint hingegen sehr genau darauf zu achten, wie sich
andere über die Firma äußern. So wies Meusels Vertreter in Leipzig die
Anwältin von Immovaria zurecht, sie solle vorsichtig sein mit der
Behauptung, »Thor Steinar« würde vor allem von Rechtsextremisten
gekauft. Wohl nicht zuletzt deshalb fallen die Formulierungen in der
gerade erschienenen Aufklärungsbroschüre »Investigate Thor Steinar«
bemerkenswert vorsichtig aus. Dennoch ergab die detaillierte
Untersuchung des Mediatex-Sortiments Folgendes: »Nahezu durch das
gesamte Sortiment zieht sich eine ideologische Anlehnung an
Nationalsozialismus, Kolonialismus, völkisch-mythologische
Begebenheiten sowie Gewaltdarstellungen.« Die Beispiele reichen vom
Flecktarn-Muster, das sich an SS- und Wehrmachtsuniformen orientiert,
über das vom NPD-Funktionär Jürgen Rieger patentierte,
heidnisch-antichristliche Symbol eines Adlers, der einen Fisch in den
Klauen hält, bis hin zum Slogan »Ski Heil«.

Das ursprüngliche, auch als SS-Rune lesbare Logo von »Thor Steinar«
wurde zwar erst nach der Einleitung eines Verfahrens wegen des
Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen durch ein
harmloseres Symbol ersetzt. Im Lauf der vergangenen Jahre hat es bei
Mediatex jedoch einen Hang zum Unverfänglicheren gegeben, wie die
Autorinnen und Autoren der Broschüre schreiben: »Ohne plakative,
explizite Verweise auf rechte und völkische Inhalte«, sondern durch die
Verwendung mehrdeutiger Be­züge und die Nutzung neuer Stile wende sich
»Thor Steinar« auch an andere Käuferkreise.

Gemessen am wirtschaftlichen Erfolg der Firma, die ihren Sitz in
Zeesen in Brandenburg hat, ist die Größe der bisherigen Kundschaft aber
offenbar ausreichend. Zumindest für Meusel scheint es sich gelohnt zu
haben. Stolz führte er in der vergangenen Woche einen Reporter der
Märkischen Allgemeinen Zeitung durch den Rohbau seiner Villa im
brandenburgischen Königs Wusterhausen, um zu beweisen, dass er nur ein
privates Eigenheim, aber kein NPD-Schulungszentrum plane. Das Haus wird
freilich über einen eigenen Eingang für das Kindermädchen und ein
Wohn­zimmer mit einer Fläche von 80 Quadratmetern verfügen.

Es ist Uwe Meusel bislang dennoch nicht gelun­gen, sich als
unpolitischen Geschäftsmann darzustellen, und ebenso wenig wird »Thor
Steinar« als harmlose Kleidungsmarke angesehen. Das ist sicherlich das
Verdienst der verschiedenen Kam­pagnen, die sich bundesweit gegründet
und dafür gesorgt haben, dass etliche Läden wieder schlie­ßen mussten.
Das »Ladenschluss«-Bündnis in Leipzig verlasse sich zurzeit jedoch vor
allem auf das Landgericht, sagt die Sprecherin Juliane Nagel. Ob die in
die Justiz gesetzte Hoffnung berech­tigt ist, entschied sich jedoch
nicht am ersten Verhandlungstag. Das Urteil des Landgerichts soll erst
am 28. August verkündet werden. In einem ähnlichen Verfahren gegen eine
»Thor-Steinar«-Filiale in Magdeburg wird das Oberlandesgericht Naumburg
im Oktober über die Berufung verhan­deln. Mehrere andere Geschäfte in
Leipzig, die die Marke aus Zeesen im Sortiment hatten, haben
mittlerweile geschlossen oder den Verkauf von »Thor Steinar«
eingestellt.

Arthur Leone

 

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Polizeibericht PD Leipzig vom 30. Juni 08

Graffitischmiererein an Wänden und PKW`s

 

Am Sonntagmorgen wurde die Polizei darüber informiert, dass auf dem
Parkplatz gegenüber dem Wohngrundstück Essener Straße 64 drei PKW`s (
ein Suzuki, ein Citroen und ein Mercedes mit brauner und weißer Farbe
sowie den Worten: „ OPIZ" bzw. „ODIN" und „LOK" beschmiert wurden.
Während der Anzeigenaufnahme vor Ort bemerkten die Polizeibeamten, dass
an den Giebelwänden des Wohnblockes sowie an den Hauswänden zwischen
den Eingängen weitere Schmiererein mittels grüner Farbe in einer Größe
von ca. 1,50 m x 1, 50 m aufgesprüht wurden. Hier standen die Worte: „
Freiheit, Sieg Heil, LOK , Scheiß Chemie und Odin(z)" . Ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwenden von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen wurde eingeleitet. Die Höhe des
Sachschadens ist nicht bekannt. (Vo)

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npd-blog.info 30.06.08

 – Wurzen –

Angriff durch mutmaßlich Rechte nach EM-Finale

Nach der Übertragung des EM-Finales Deutschland gegen Spanien am 29.
Juni 2008 im Kulturkeller in D5 in Wurzen sind nach Angaben des NDK
Wurzen Gäste der Veranstaltung durch mehrere Jugendliche geschlagen und
verletzt worden. Gegen 23.00 Uhr lief demnach eine Gruppe von bis zu 30
Personen aus Richtung Domgasse auf den Domplatz und skandierten
fußballtypischen Sprechchöre. Mindestens einer der Personen rief zudem:
“Ich denke hier sind Zecken!”, was darauf schließen lässt, dass die
Gruppe dem rechten Spektrum zuzuordnen ist und sie vorhatten, die
Veranstaltung zu stören und deren Besucher zu bedrohen oder zu
schlagen. Der Großteil der Besucher konnte sich in das Gebäude zurück
ziehen. Zwei Personen wurden jedoch von den Angreifern unmittelbar am
und auf dem Gelände des D5 geschlagen, getreten und verletzt. Die
Polizei wurde verständigt und Strafantrag wegen Körperverletzung
gestellt.

http://npd-blog.info/?p=1857

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Leipzig fährt nach Berlin!

– Informations- und Mobilisierungsveranstaltung

>>Für ein globales Recht auf Migration<<
Gegen Rassismus, soziale Ausgrenzung und Überwachungsstaat Solidarität ohne Grenzen

15 Jahre ist es her, dass das Grundrecht auf Asyl abgeschafft wurde. Doch was genau bedeute das Grundrecht auf Asyl? Weshalb wurde es abgeschafft und was waren/sind die folgen? Wie ist heute die Situation für MigrantInnen in Deutschland und in der EU? Auf dies Fragen versucht die Informationsveranstaltung antworten zu geben. Zu Wort kommen sollen Menschen, die sich seit Jahren mit der Thematik beschäftigen, genauso wie diejenigen die aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland gekommen sind und mit der jetzigen Situation, wie zum Beispiel Rechtlosigkeit, Abschiebung und Abschiebelagern zu kämpfen haben. Des weiteren wird es Informationen zur der bundesweiten Demo in Berlin zur 15 jährigen Abschaffung des Asylrecht, mit dem folgenden Motto geben:
Für ein globales Recht auf Migration
Gegen Rassismus, soziale Ausgrenzung und Überwachungsstaat Solidarität ohne Grenzen!



Infoveranstaltung: Im Conne Island am 1.7.08 um 18.30Uhr

Die Demo in Berlin beginnt um 14Uhr, Abschlusskundgebung (17uhr) mit Konzert: "Anarchist Academy" (HipHop aus Lüdenscheid), "Die Ciaoceskos" (Ska-Punk aus Potsdam), Koljah, Tai Phun und NMZS – L’Avantgarde/Anti-Alles-Aktion (HipHop aus Göttingen/Düsseldorf)

Wem das immer noch nicht genug ist,der kann ja abends in Berlin noch auf die Soliparty in die Köpi gehen.

Köpi 21Uhr “Bleiberecht überall“ mit:
Keller (Elektro):
Mr. Ties (MFE), Jean Ferré (Barfuss), YokoFono (DDR/FKK), tiA (://about blank), Kol-Jah (Sumpfblüten, ://about blank), Ritschko, Klick (4augenvögeln).
Keller (Hiphop):
"Conexion Musical", "Schlagzeiln", "Monkey Mob".
AGH (Punk):
"Free Yourself" (Griechisch-kölnischer Melodie HC aus Köln) und "Partiya" (Anarcho-Punk aus Belorussland). Anschließend Ska-Mucke.

Bitte Termine merken,weiterleiten und vorbei kommen!

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LVZ online vom 26.05.08

Randale in Sachsen überschatten Fußball-Fest zum Finaleinzug der DFB-Elf

Dresden/Leipzig. Randale und fremdenfeindliche Ausschreitungen haben in
Dresden und Chemnitz die fröhlichen Jubelfeiern nach dem 3:2-EM-Erfolg
der deutschen Fußball-Elf gegen die Türkei überschattet. In Dresden
griff eine Gruppe Jugendlicher drei Döner-Buden an und verletzte zwei
Türken. In Chemnitz gingen gewaltbereite Fußballfans nach dem Abpfiff
auf die Polizei los. In Leipzig blieb die Lage bis auf wenige Ausnahmen
entspannt. Wie hier feierten tausende Menschen im Freistaat friedlich.
Auf dem Chemnitzer Marktplatz kamen mehr als 4000 Zuschauer. Am
Dresdner Elbufer waren es 10.000 Zuschauer, in Leipzig mehrere Tausend.
Weil es hier keine zentrale Großbildleinwand gibt, haben die Fans das
Spiel überwiegend in Biergärten und Kneipen verfolgt.

Sie blockierten nach Abpfiff des Spiels mehrere Straßen. Ein Autokorso
legte den Leipziger Innenstadtring lahm. Immer wieder stimmten sie die
Jubelhymne „Finale, oho! Finale, ohohoho!“ an. "Gegen 2 Uhr war aber
wieder alles normal", sagte Polizeisprecher Andreas de Parade gegenüber
LVZ-Online. Auch in der Karl-Liebknecht-Straße ging ab 23 Uhr nichts
mehr. "Hier musste die Polizei eingreifen, da ein paar Fußballfans eine
Straßenbahn am Weiterfahren hinderte". Außerdem seien einigen
Autofahrern im Überschwang der Gefühle die Deutschland-Fahnen entwendet
worden. In der Innenstadt hätte es tätliche Auseinandersetzungen
einzelner Feiernder gegeben. Zwar wurden in der Nacht Anzeigen wegen
Körperverletzung gestellt, allerdings ließen sich diese "an einer Hand
abzählen". Von massiven Schlägereien in der Innenstadt könne aber nicht
die Rede sein.

Mannschaftskapitän Michael Ballack sorgte in seiner Heimatstadt
Chemnitz für besonders lauten Jubel, sagte Fanfest-Chef Jürgen Rotter.
„Wir haben ihn vor dem Spiel gefeiert, nach dem Spiel gefeiert. Er
gehört einfach zu Chemnitz dazu.“ Obwohl der „Spielverlauf
deprimierend“ gewesen sei, sei die Stimmung nach Abpfiff „fast Land
unter“. Zum Finale am Sonntag gegen Russland oder Spanien soll die
Fanmeile erweitert werden. Mit der Stadtverwaltung sollen entsprechende
Gespräche geführt werden. „Wir sind bereit für 8000 Leute“, sagte
Rotter.

Nach dem Schlusspfiff zogen in Dresden mehrere hundert Menschen durch
die Innenstadt. Zeitweise waren die Kreuzung Görlitzer und Rothenburger
Straße und der Pirnaischer Platz für den Fahrverkehr blockiert. In der
Dresdner Neustadt schlug die Stimmung aber um. 20 bis 30 Randalierer
schlugen zunächst in zwei Imbissen Scheiben ein und beschädigten die
Einrichtung, sagte Polizeisprecher Thomas Herbst. In einem dritten
Döner-Laden am Albertplatz seien dann auch die Betreiber angegriffen
worden. Diese erlitten Verletzungen und mussten medizinisch versorgt
werden. Die dunkel gekleideten Angreifer hätten die Ladeneinrichtung
demoliert, Flaschen geworfen und eine türkische Fahne angezündet.
Mehrere Schaulustige und Mitläufer verfolgten die Randale. Die Polizei
bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer (0351) 483 – 22 33 zu
melden. Es wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt.

Die rund 200 eingesetzten Polizeibeamten von Bundespolizei, sächsischer
Bereitschaftspolizei und Dresdner Polizei mussten elf Personen in
Gewahrsam nehmen. Mehr als sonst hatte auch der Rettungsdienst der
Landeshauptstadt zu tun. Er musste rund 20 Menschen wegen
Schnittverletzungen, nach übermäßigem Alkoholkonsum oder nach
Schlägereien behandeln.

In Chemnitz wurden sechs Beamte verletzt und mehrere Polizeiautos
beschädigt. Wie die Polizei mitteilte, sei die Stimmung nach dem Spiel
in der Chemnitzer Innenstadt aufgeheizt gewesen. Als die Einsatzkräfte
weitere Ausschreitungen verhindern wollte, habe sich die Gewalt
plötzlich gegen die Beamten gerichtet.

ast, LVZ-Online / dpa

 

 

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Welt-Online vom 26.06.08

 Nach EM-Halbfinale –
Randalierer greifen Dönerläden in Dresden an
 
Von wegen alles friedlich: Trotz des Siegs der
deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM gegen die Türkei
randalieren Deutsche. In Dresden greift eine Gruppe Döner-Imbisse an
und verbrennt türkische Fahnen. Auch in anderen Teilen Deutschlands
musste die Polizei durchgreifen.

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Randale und fremdenfeindliche Ausschreitungen haben in Dresden und Chemnitz
die fröhlichen Jubelfeiern nach dem 3:2-EM-Erfolg der deutschen Fußball-Elf
gegen die Türkei überschattet. In Dresden griff eine Gruppe Jugendlicher
drei Döner-Buden angegriffen und verletzte zwei Türken. In Chemnitz gingen
gewaltbereite Fußballfans nach dem Abpfiff auf die Polizei los. Auch in
Leipzig kam es zu Schlägereien.

Tausende Menschen feierten den
Einzug der deutschen Nationalmannschaft ins EM-Finale allerdings friedlich.
Sie blockierten nach Abpfiff des Spiels mehrere Straßen. Immer wieder
stimmten sie die Jubelhymne "Finale, oho! Finale, ohohoho!" an. "Es
hupt, Feuerwerkskörper gehen in die Luft, aber keiner schlägt bis jetzt über
die Stränge", hieß es bei der Polizei.

In Dresden und Chemnitz kippt die Stimmung

Anders als in den meisten Städten der Republik eskalierte die Situation
allerdings in Dresden. In der sächsischen Landeshauptstadt griffen nach dem
Sieg Deutschlands über die Türkei deutsche Randalierer einen Dönerläden an.
Nach Angaben der Polizei zerstörten sie Fensterscheiben der Imbisse und
beschädigten die Einrichtung.

Mehrere
Personen, darunter vermutlich die ausländischen Besitzer und Beschäftigte
zweier Imbisse, seien verletzt worden. "Uns liegen Meldungen über
Sachbeschädigungen und diverse Köperkörperverletzungen vor",
sagte Dirk Rohrbeck, Hauptkommissar der Polizei in Dresden, zu WELT ONLINE.

Rohrbeck sprach von einer Gruppe von 30 bis 50 Randalierern in der Dresdner
Neustadt. Ein Teil der Gruppe ist demnach als gewaltbereit bekannt. Das
Problem: Nach einer öffentlichen Übertragung des Halbfinal-Spiels
Deutschland-Türkei (3:2) zogen nicht nur die Randalierer zu den Dönerläden.
Außerdem hängten sich zahlreiche Schaulustige an die Schlägertruppe und
begafften deren brutales Tun.

"Das ist schon kurios, da
gewinnen die Deutschen das Halbfinale, und stattdessen ziehen welche los und
zerstören Dönerläden", sagte der Hauptkommissar. Seinen
Angaben zufolge waren mehrere Züge der Dresdner Polizei im Einsatz gegen die
Randalierer. Gegen ein Uhr am Donnerstagmorgen war die Lage weiter
unübersichtlich. Polizeisprecher Rohrbeck sprach sogar von "Flächenbränden"
der Gewalt in der Elbe-Stadt.

Aus friedlichen Feiern wurden Straßenschlachten

Auf dem Chemnitzer Marktplatz feierten mehr als 4000 Zuschauer. Am Dresdner
Elbufer waren es 10 000 Zuschauer, in Leipzig mehrere Tausend. Weil es in
Leipzig keine zentrale Großbildleinwand gibt, haben die Fans das Spiel
überwiegend in Biergärten, italienischen Eiscafés und spanischen Tapas-Bars
verfolgt.

Mannschaftskapitän Michael
Ballack sorgte in seiner Heimatstadt Chemnitz für besonders lauten Jubel,
sagte Fanfest-Chef Jürgen Rotter. "Wir haben ihn vor dem Spiel
gefeiert, nach dem Spiel gefeiert. Er gehört einfach zu Chemnitz dazu."
Obwohl der "Spielverlauf deprimierend" gewesen sei, sei die
Stimmung nach Abpfiff "fast Land unter". Zum Finale am Sonntag
gegen Russland oder Spanien soll die Fanmeile erweitert werden. Mit der
Stadtverwaltung sollen entsprechende Gespräche geführt werden. "Wir
sind bereit für 8000 Leute", sagte Rotter.

Nach dem
Schlusspfiff schlug die Stimmung aber vor allem in Dresden und Chemnitz um.
In der Dresdner Neustadt haben 20 bis 30 Randalierer in zwei Imbissen
zunächst lediglich Scheiben eingeschlagen und die Einrichtung beschädigt. In
einem dritten Döner-Laden am Albertplatz seien dann auch die Betreiber
angegriffen worden. Türkische Fahnen seien abgebrannt worden. Mehrere
Schaulustige und Mitläufer verfolgten die Randale.

In Chemnitz
wurden sechs Beamte verletzt und mehrere Polizeiautos beschädigt. Wie die
Polizei mitteilte, sei die Stimmung nach dem Spiel in der Chemnitzer
Innenstadt aufgeheizt gewesen. Als die Einsatzkräfte weitere Ausschreitungen
verhindern wollte, habe sich die Gewalt plötzlich gegen die Beamten
gerichtet.

Aus Leipzig meldete die Polizei ebenfalls Schlägereien nach dem Ende des
Halbfinals. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren insgesamt etwa 30
Personen an Ausschreitungen beteiligt. Mehrere Personen hätten Schnitt- oder
Platzwunden davon getragen. "Es handelte sich um geringfügige
Schlägereien", sagte Polizeioberkommissar Steffen Weyde. Die
alkoholisierten Schläger seien zum Teil unterschiedlicher Nationalität
gewesen. Von ausländerfeindlichen Übergriffen war der Leipziger Polizei
zunächst nichts bekannt. Die Schlägereien seien jeweils schnell aufgelöst
worden.

Massenschlägerei verhindert

Am Rande ausgelassener und freidlicher Straßenfeiern in Berlin-Kreuzberg hat
die Polizei allerdings eine Massenschlägerei zwischen Türken und Kurden
verhindert. In der Adalbertstraße am Kottbusser Tor, einer der türkischen
Hochburgen in Berlin, war es nach dem Spiel zwischen rund 150 Kurden und 250
Anhänger der türkischen Mannschaft zu Streit gekommen, wie ein
Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Die Einsatzkräfte seien jedoch in
der Nähe gewesen und hätten die Konfliktparteien getrennt.
Ansonsten war es der Polizei zufolge nach dem Spiel in Berlin friedlich
zugegangen. Am Kurfürstendamm und an der Fanmeile an der Straße des 17. Juni
feierten tausende Deutsche und Türken gemeinsam den Einzug der deutschen
Mannschaft ins Finale der Fußball-Europameisterschaft 2008. Auch in weiten
Teilen Kreuzbergs wurde ausgelassen, aber friedlich gefeiert.

49-Jähriger zusammengeschlagen

Ein 49-Jähriger wurde im nordrheinwestfälischen Hamm von einer Gruppe
Jugendlicher brutal zusammengeschlagen. Zeugenaussagen zufolge traten fünf
bis sieben südländisch aussehende Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren auf
den am Boden liegenden Mann ein, wie die Polizei mitteilte. Der schwer
Verletzte war beim Eintreffen der Beamten bei Bewusstsein, aber nicht
ansprechbar. Er wurde ins Krankenhaus gebracht.

Die Verdächtigen ließen von ihrem Opfer ab und
flüchteten, als sie die Zeugen bemerkten. Die Jugendlichen sollen den
Angaben zufolge türkisch gesprochen haben. Die Tat trug sich gegen 1.00 Uhr
morgens zu.

 

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Pressemitteilung Polizeidirektion Dresden 26.06.08

Beschämende Nachspielzeit – Unbekannte griffen Dönergeschäfte an
 
Verantwortlich: Thomas Herbst
Stand: 26.06.2008


Zeit: 25.06.2008, 20.45 Uhr bis 26.06.2008, 02.45 Uhr
Ort: Dresden

Nach dem ersten Halbfinale der EURO 2008 hat in Dresden eine Gruppe von
20 bis 30 Unbekannten drei Dönergeschäfte angegriffen.

Sie attackierten in einem Geschäft
am Albertplatz die beiden türkischen Betreiber. Diese erlitten
Verletzungen und mussten medizinisch versorgt werden. Zudem demolierten
die dunkel gekleideten Personen die Ladeneinrichtung, warfen Flaschen
und zündeten eine türkische Fahne an.

Dann entfernten sich die Angreifer
unerkannt über die Alaunstraße. Dort beschädigten sie Scheiben von zwei
weiteren Dönerimbissen, warfen erneut mit Flaschen und zündeten Böller.

Wer hat die Gruppe beobachtet? Wer kennt die Angreifer?

Zeugen melden sich bitte unter (0351) 483 – 22 33 bei der Dresdner Polizei, die wegen Landfriedensbruch ermittelt.


Nach Spielende hatten bis gegen 02.00 Uhr mehrere hundert Fans der
deutschen Mannschaft ausgelassen aber friedlich gefeiert und waren
durch die Dresdner Innenstadt gezogen. Zeitweise waren die Kreuzung
Görlitzer und Rothenburger Straße und der Pirnaischer Platz für den
Fahrverkehr blockiert.

Mehr als sonst hatte der
Rettungsdienst der Landeshauptstadt Dresden zu tun. Er musste rund 20
Menschen wegen Schnittverletzungen, nach übermäßigem Alkoholkonsum oder
nach Schlägereien behandeln.

Die rund 200 eingesetzten
Polizeibeamten von Bundespolizei, sächsischer Bereitschaftspolizei und
Dresdner Polizei mussten elf Personen in Gewahrsam nehmen. Von ihnen
waren Störungen ausgegangen, d. h. sie hatten sich Platzverweisen
widersetzt oder Straftaten begangen (Körperverletzung, Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz).

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