Überfall auf Erasmus-Studentin der HGB am 21. Oktober 07

Am frühen Morgen des 21. Oktober hat es auf eine Frau, die im Rahmen
des Erasmusprogramms an unserer Hochschule studiert, in Reudnitz einen
rassistischen Übergriff gegeben. Zwei Männer beleidigten sie, wurden
dann handgreiflich und verletzten sie körperlich. Grund für den Angriff
war ihr "nicht-deutsches" Aussehen. Für das Opfer waren die beiden
Angreifer nicht sofort als Rechtsradikale zu erkennen. Erst im Verlauf
der Auseinandersetzung bemerkte sie den Hakenkreuz-aufnäher an der
Jacke. Dank ihrer Erfahrungen in Selbstverteidigung und das mutige
Eingreifen eines Passanten konnte Schlimmeres verhindert werden. Die
Studentin musste ärztlich behandelt werden und erstattete Anzeige.

Dieser Vorfall war für die Studierende bisher der aggressivste in
Leipzig. Erst vor ein paar Tagen ist sie in Markkleeberg als "Hure"
beschimpft worden.

Rassistische Äußerungen in der Strassenbahn sind für sie alltäglich.
Solche und ähnliche Übergriffe finden eben nicht nur in Mügeln oder dem
Muldentalkreis statt. Erschreckend ist allerdings, wie wenig
Öffentlichkeit diese Vorfälle in Leipzig erfahren.



Die Hochschule für Grafik und Buchkunst ist Gastgeberin für Studierende
aus internationalen Austauschprogrammen. Eine akademische Einrichtung
kann nicht die Sicherheit ausländischer Gäste in Leipzig garantieren,
das ist auch nicht ihre Aufgabe. Lehrende, Studierende und  Mitarbeiter
sollten aber künftig Gäste, ohne ihnen Angst zu  machen, auf mögliche
Gefahren hinweisen und etwa bei der Wahl des Wohnortes beratend zur
Seite stehen.

Es ist ernüchternd festzustellen, daß man Studierenden mit
"nicht-deutschem" Aussehen nicht uneingeschränkt empfehlen kann, in
Leipzig zu studieren!

 (Mail an die Studierenden der HGB vom 18. November 2007)

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