http://www.polizei.sachsen.de/pd_leipzig/3871.htm
Am 08.12.2007 kam es während einer Weihnachtsfeier von Fans des FC
Sachsen Leipzig zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Auslöser war
der Angriff einer ca. 40-50 Personen umfassenden Gruppe, die
überwiegend vermummt auftraten und äußerst aggressiv gegen Personen und
Sachen vorgingen. Nach einer ersten Attacke kehrte die Gruppe zur
„Sachsenstube" zurück und suchte erneut die Konfrontation. Bei diesen
Auseinandersetzungen erlitten mehrere Personen teils erhebliche
Verletzungen und es entstanden Sachschäden in Höhe von ca. 36.000 Euro
in der Gaststätte. Die Täter konnten vor Eintreffen der Polizei
unerkannt flüchten.
Konkrete Zeugenaussagen oder
Hinweise auf die Täter gab es anfänglich nicht, so dass die
Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs und gemeinschaftlicher
gefährlicher Körperverletzung mit hohem Zeit- und Personalaufwand
geführt worden sind. Unterstützt wurden diese Maßnahmen durch eine
aufwändige Spurenauswertung. Wie in der Pressemitteilung vom 11.12.2007
bereits vermeldet, erfolgte noch in der Tatnacht eine professionelle
Tatortarbeit durch Spezialisten der Kriminalpolizei. Die umfangreichen
Vernehmungen der Kriminalpolizei, die zumeist von einem äußerst
zurückhaltenden Aussageverhalten geprägt waren, brachten vage Hinweise
auf mögliche Tatbeteiligte. Von mehr als 60 aufgesuchten oder
vorgeladenen Personen machte lediglich ein Drittel überhaupt Angaben
zum Sachverhalt. Die übrigen Zeugen äußerten sich nicht bzw. erschienen
gar nicht. Trotz dieser schwierigen Konstellation gelang es den
szenekundigen Kriminalisten, einen ersten Ermittlungserfolg zu
erzielen.
Im Ergebnis der Vernehmungen,
Umfeldermittlungen und kriminaltechnischen Untersuchungen
konkretisierte sich der Verdacht auf einen 24-jährigen Leipziger. Ein
wesentliches Indiz für die Tatbeteiligung des 24–Jährigen waren dabei
ausgewertete Spuren vom Tatort. Nach Vorlage der Ermittlungsergebnisse
beantragte die Staatsanwaltschaft richterliche Beschlüsse, die am
heutigen Tag umgesetzt wurden. Sie führten zur Festnahme des
polizeibekannten Mannes und der Durchsuchung seiner Wohnung.
Staatsanwalt Ricardo Schulz: „Der Beschuldigte Janek Z. ist einschlägig
wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft. Die letzte verhängte
Bewährungsstrafe lief erst rund drei Wochen vor dem Überfall auf die
Sachsenstube ab. Er äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen". Nach
der Verkündung des Haftbefehls durch den Ermittlungsrichter erfolgte
dessen Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt. (dP)