Am Montagabend, gegen 21.00 Uhr, entlud eine deutsche Familie (Vater:
50, Mutter: 47, Kinder: w/14; m/9) vietnamesischer Herkunft ihre
Einkäufe aus dem Auto und trug die Lebensmittel in das Wohnhaus an der
Georg-Schumann-Straße. Zufällig kamen in diesem Moment zwei Angetrunkene
(19/26) mit einem Hund vorbeigelaufen. Diese folgten dem Familienvater
in den Hausflur. Hier verlangten sie nach Bier und beschimpften die
Anwesenden mit Begriffen wie "Fidschi". Der 50-jährige Familienvater
drängte die beiden Männer nunmehr auf die Straße. Hierbei schnappte der
Hund nach ihm und verursachte eine Bisswunde an der Hüfte. Der
50-Jährige musste anschließend ambulant behandelt werden. Parallel
schlug der 26-Jährige auf den Kopf und gegen den Rücken der Mutter. Die
laute und handfeste Auseinandersetzung alarmierte den 21-jährigen Sohn
der Familie. Er hielt sich zuvor in der Wohnung der Familie auf und lief
dann nach unten. Mittlerweile hatte sich die Auseinandersetzung auf die
Straße verlagert, wo der 21-Jährige seinem Vater half. Jetzt forderte
der 26-Jährige den Hund explizit zum Beißen auf. Prompt schnappte dieser
nach dem Sohn und fügte ihm Bisswunden am Bauch und am rechten
Oberschenkel zu. Auch er bedurfte hernach ambulanter Versorgung. Die
beiden Kinder (9/14) wurden nicht angegriffen.
Als kurze Zeit später Polizeibeamte eintrafen, hatten sich die beiden
Angetrunkenen bereits entfernt. Sie konnten aber noch in der Nähe
gestellt werden. Bei ihnen ergab ein Vortest eine nicht unerhebliche
Alkoholbeeinflussung von jeweils über 2,00 Promille Atemalkohol.
Während der Verbringung zum Streifenwagen rief der 26-Jährige "Sieg
Heil" und bezeichnete die Beamten als "Arschlöcher" und "Nazis". Das die
Kombination des Ausrufs und der letztgenannten Beleidigung eigentlich
keinen Sinn ergab, scheint ihm entgangen zu sein. Bis zur Vernehmung am
heutigen Vormittag verblieben beide Täter im Zentralen Polizeigewahrsam.
Die geringe Tatbeteiligung des 19-Jährigen — bis auf einen Stoß gegen
die 47-jährige Mutter hielt er sich aus dem körperlichen Angriff heraus
— bedingte, dass er nach der Beschuldigtenvernehmung wieder auf freien
Fuß gesetzt wurde. Gegen seinen älterer Kumpan beantragte die
Staatsanwaltschaft hingegen Haftbefehl. (Vo/Loe)
Quelle: Polizei Leipzig