MdL Jürgen Gansel (NPD) greift "Zechbruder" mit Pfefferspray in Hainstraße an.
Leipzig/Dresden (-la/tha). Dem sächsischen NPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel droht einmal mehr Ärger: Der 34-Jährige setzte nach einer durchzechten Nacht in Leipzig Pfefferspray gegen einen Kumpel ein, mit dem er in einem Lokal in der Hainstraße zuvor unterwegs gewesen war. Polizeiangaben zufolge waren sich die beiden Männer dann gestern Morgen
gegen 6.30 Uhr vor dem Klub — vermutlich im Streit um eine Frau — in die Haare geraten, wobei Gansel das Reizgas benutzte. Sein Opfer, das das Spray in die Augen bekommen hatte, musste im Krankenhaus behandelt werden. Auch zwei unbeteiligte Frauen seien durch die versprühte Flüssigkeit in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es. Nun drohe dem
Abgeordneten ein Verfahren wegen Körperverletzung, da Pfefferspray nur der Polizei — sowie Jägern zur Abwehr von Tieren — genehmigt sei. Ganz ohne Blessuren ging das nächtliche Gerangel auch für den NPD-Mann nicht aus. Wie die Polizeidirektion Leipzig informierte, haben im Gegenzug zwei Männer Gansel ins Gesicht geschlagen und ihm dabei eine
Platzwunde an der linken Augenbraue zugefügt. Diese Verletzung sei in der Uniklinik ambulant behandelt worden.
Erst vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen den 34-jährigen Gansel wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz erhoben. Zudem läuft ein Verfahren wegen Volksverhetzung.
2005 hatte der NPD-Abgeordnete bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil er in einer Landtagsdebatte die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 als Bomben-Holocaust bezeichnet hatte.
Polizeibericht PD Leipzig – In "Situation" verwickelt