Brandanschlag und Überfall in Rochlitz – Sieben Festnahmen
Rochlitz/Chemnitz. Vermutlich Rechtsextreme haben am späten
Donnerstagabend einen Brandanschlag auf einen Jugendclub in Rochlitz
(Landkreis Mittweida) verübt und eine Wohnung überfallen. Wie die
Polizei am Freitag in Chemnitz mitteilte, wurden zwei Molotowcocktails
auf den in der linken Szene beliebten Jugendclub geschleudert. Die
Dachpappe auf einem Vordach fing Feuer. Besucher des Clubs konnten die
Flammen schnell löschen, so dass kein großer Schaden entstand.
Nur wenig später wurde ein 20-Jähriger in seiner Wohnung von Vermummten
überfallen. Mit einer Zaunlaute schlugen die Angreifer auf den Mann
ein. Er wurde leicht verletzt. Mehrere Freunde des Opfers, die sich in
der Wohnung aufhielten, konnten die Täter aus der Wohnung drängen,
wobei einer der Vermummten Reizgas versprühte. Der 20-Jährige wurde
leicht verletzt.
An einer Tankstelle nahm die Polizei sieben Verdächtige im Alter
zwischen 17 und 24 Jahren fest, darunter zwei Frauen. Bei einem
17-Jährigen wurde eine Schreckschusspistole entdeckt. Die Polizei
vermutet, dass es sich um Anhänger der rechten Szene handelt, wollte
dies aber noch nicht endgültig bestätigen. Die Ermittlungen werden vom
Staatsschutzdezernat der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge geführt.
Auch die Sonderkommission Rechtsextremismus (Soko Rex) des
Landeskriminalamtes ist eingeschaltet.
In Rochlitz kam es in der Vergangenheit des öfteren zu
Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der rechten und linken Szene.
Anfang Mai hatten sich sich eine wüste Schlägerei geliefert. Die seit
April 2007 verbotene Neonazi-Gruppierung „Sturm 34“ war auch in
Rochlitz aktiv.
dpa
© LVZ-Online vom: Samstag, 19. Juli 2008