Leserbriefe in der LVZ Muldental vom 27.03.2009

Schwarze Menge machte Angst


Zum Thema „Antirassistischer Sonntagsspaziergang“ am 22. März in Wurzen im Allgemeinen und zum Leserbrief „Wurzener können es selbst beweisen“ von Frank Schubert im Besonderen (LVZ vom 25. März) schrieb uns Leserin Christa Bär aus Wurzen ihre Meinung: Als Wurzener Rentnerin, die von Anfang an jedes Jahr die Strecke zum Gedenken an die Todesmärsche der KZ-Häftlinge mitläuft — und das nicht als einzige Wurzenerin, die gegen Nazis demonstriert! — erlaube ich mir zu fragen, ob Herr Schubert am 22. März in Wurzen war? Ich glaube es nicht. Denn diese sich aufrührerisch gebärdende schwarze Menge war nicht weniger beängstigend als ein Aufmarsch von Neonazis. An solchem „Spaziergang“ teilzunehmen, hätte ich mich geschämt! Herr Schubert sollte mal erklären, wie jemand, der nicht bereit ist, Gesicht zu zeigen, die Zukunft der Demokratie sichert.


Krawalltouristen schaden nur


Zum selben Thema äußert sich auch unser Leser Wolfgang Gloger aus Wurzen: Zu diesem Antirassistischen Sonntagsspaziergang fällt mir außer Wut und Zorn nichts mehr ein. Seit Monaten versuchen viele Menschen, ihre Stadt Wurzen attraktiver, bunter, fröhlicher und lebenswerter zu gestalten. Ich erinnere nur an die Adventszeit, an den Weihnachtsmarkt oder wie zuletzt an das erste Wurzener Nachtshopping am 20. März. Wer dabei war, wird mir recht geben, dass es äußerst gelungene Veranstaltungen waren, die Lust darauf machen, hier in dieser Stadt zu leben und die Stadt zu erleben. Am darauf folgenden Sonntag kommen dann Krawalltouristen, die Wurzen wieder in eine Ecke stellen wollen, wo keine Ecke ist. Natürlich muss man sich mit politischen Gegnern auseinander setzen, aber doch nicht mit solchen Mitteln und solch einem Auftreten. Ich finde es einen Skandal, dass solche Personen unser wichtiges Grundrecht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung so ausnutzen. Genauso übrigens, überhaupt so eine Form der Demonstration zu genehmigen beziehungsweise in dieser Form ablaufen zu lassen. Wurzener Bürger sind nicht mehr oder weniger gegen rechts als überall in der Bundesrepublik, in Europa oder sonstwo auf dieser Welt. Die Organisatoren dieser Veranstaltung sollten mal überlegen, wem sie mehr geschadet haben.

This entry was posted in Antifaschismus, Antirassismus, Dokumentiert, Naziaktivität, Region, Wurzen. Bookmark the permalink.