Überfall von Rechten auf Linke in Groitzsch weitgehend aufgeklärt

Dresden/Groitzsch. Nach Angaben von Polizei und 
Landeskriminalamt (LKA) ist der Überfall von rechten auf Linke
Jugendliche in Groitzsch weitgehend aufgeklärt. In der 25 Kilometer
südlich von Leipzig gelegenen Kleinstadt Groitzsch war es am Freitag
(26.Oktober) zu schweren Auseinandersetzungen gekommen.
Dabei sind drei junge Männer zum Teil schwer verletzt worden. Ein
23-Jähriger erlitt durch einen Molotow-Cocktail
schwere Brandverletzungen. Er befindet sich nach wie vor im
Krankenhaus.


Nach Angaben des LKA wurden am Freitagabend fünf linksgerichtete
Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren attackiert und leicht
verletzt. Die Polizeidirektion Westsachsen schaltete die Sonderkommission Rechtsextremismus (Soko Rex) des
LKA ein.
Nach
wenigen Stunden wurden zwei 15 und 17 Jahre alte Tatverdächtige
ermittelt, hieß es. Sie gehörten der rechten Szene an. Die Ermittler
sahen davon ab,
Haftbefehle zu beantragen. Den Angaben zufolge haben dafür die
Voraussetzungen, beispielsweise Fluchtgefahr, gefehlt.
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In Moritzbastei Hausverbot für Thor Steinar

Kein Einlass in Szene-Kleidung von Rechtsextremen

In der Moritzbastei ist das Tragen von Bekleidung der von
Rechtsradikalen bevorzugten Marke Thor Steinar ab sofort verboten. "Wir
machen von unserem Hausrecht Gebrauch", sagte gestern der
Geschäftsführer von Leipzigs größtem Studentenclub, Mario Wolf. "Gäste
mit solcher Kleidung werden am Einlass abgewiesen oder wieder raus
geschickt." Die Moritzbastei reagiert damit auch auf die seit Monaten
andauernde Diskussion um das Geschäft "Tonsberg" in der
Richard-Wagner-Straße, welches die Bekleidungsmarke vertreibt. "Wir
haben die Debatte um Thor Steinar verfolgt und sind zu dem Schluss
gekommen, dass mit diesem Label rechtsextreme Aspekte verbunden sind",
erklärte Wolf. "Weil auch manche unserer Gäste solche Klamotten tragen,
wollen wir ein deutliches Zeichen setzen." Die Moritzbastei gelte zwar
eher als "unpolitisch", so der Geschäftsführer, "aber Rechtsextreme
haben hier nichts zu suchen".

Hinsichtlich des Verbleibs des Thor-Steinar-Ladens in Leipzigs City
läuft, ähnlich wie in Magdeburg, alles auf einen Rechtsstreit hinaus
(die LVZ berichtete). Die Proteste der linksalternativen Szene dauern
an: Für heute hat das Aktionsbündnis "Ladenschluss" weitere Aktionen vor
dem Laden angekündigt. F. D.

LVZ 24.11.2007

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Naziüberfall in Reudnitz am 22. November 07

Am Abend des 22. Novembers
griffen Nazis mit Signalraketen ein Wohnhaus in der Holsteinstraße an und
skandierten Anti-Antifa-Parolen. Das Haus wurde in der Nacht zuvor mit zwei
großen Hakenkreuzen beschmiert.

Rund 40 Personen, zumeist
schwarz gekleidet und vermummt, marschierten an diesem Donnerstag gegen 21 Uhr
an der gegenüberliegenden Straßenseite auf. Sie begannen sofort, Signalraketen
gegen das Haus zu schießen und brüllten "Rotfront verrecke",
Nationaler Sozialismus jetzt" und Anti-Antifa-Parolen. Nach wenigen
Minuten verschwanden die Vermummten in Kleingruppen in den anliegenden Straßen.
Die kurze Zeit später eintreffende Polizei konnte lediglich von einigen wenigen
die Personalien aufnehmen. Die Bewohner des Hauses selbst sind überrascht und
verängstigt. Nach eigenem Bekunden können sie keinen Anlaß sehen für derartige
Drohgebärden der lokalen rechtsextremen Szene.

Bereits in der Nacht zuvor
waren am selben Haus zwei großen Hakenkreuze angebracht worden, die den
Schriftzug "wieder Deutschland" einrahmten. Es wurde Anzeige gegen
Unbekannt gestellt wegen der Verwendung von nationalsozialistischen Zeichen,
Sachbeschädigung und Landfriedensbruch.
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Überfall auf Erasmus-Studentin der HGB am 21. Oktober 07

Am frühen Morgen des 21. Oktober hat es auf eine Frau, die im Rahmen
des Erasmusprogramms an unserer Hochschule studiert, in Reudnitz einen
rassistischen Übergriff gegeben. Zwei Männer beleidigten sie, wurden
dann handgreiflich und verletzten sie körperlich. Grund für den Angriff
war ihr "nicht-deutsches" Aussehen. Für das Opfer waren die beiden
Angreifer nicht sofort als Rechtsradikale zu erkennen. Erst im Verlauf
der Auseinandersetzung bemerkte sie den Hakenkreuz-aufnäher an der
Jacke. Dank ihrer Erfahrungen in Selbstverteidigung und das mutige
Eingreifen eines Passanten konnte Schlimmeres verhindert werden. Die
Studentin musste ärztlich behandelt werden und erstattete Anzeige.

Dieser Vorfall war für die Studierende bisher der aggressivste in
Leipzig. Erst vor ein paar Tagen ist sie in Markkleeberg als "Hure"
beschimpft worden.

Rassistische Äußerungen in der Strassenbahn sind für sie alltäglich.
Solche und ähnliche Übergriffe finden eben nicht nur in Mügeln oder dem
Muldentalkreis statt. Erschreckend ist allerdings, wie wenig
Öffentlichkeit diese Vorfälle in Leipzig erfahren.

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LVZ – Rosensthal sieht kein Gewaltproblem beim Leipziger Fußball

 
 
 
   

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Leipzig. Nach dem Überfall auf eine Feier von Fußball-Fans des
FC Sachsen Leipzig wird Sportbürgermeister Heiko Rosenthal in der
Chemnitzer "Freien Presse" mit den Worten zitiert, dass es im Leipziger
Fußball kein Problem mit der Gewaltbereitschaft gebe, nur mit der
Berichterstattung in den Medien. Rosentahl soll weiter gesagt haben,
dass "auch anderswo bestimmt schon mal eine Fan-Kneipe überfallen"
worden sei und dass es seit Februar in Leipzig keine großen
Auseinandersetzungen gegeben habe. Der Bürgermeister war für eine
Stellungsnahme zunächst nicht zu erreichen.

Gegenüber der Leipziger Volkszeitung meldete sich inzwischen Augenzeuge
und Opfer Matthias Gärtner zu Wort. Er berichtet von "Leuten aus dem
Umfeld des 1. FC Lok", die am Samstag die Leutzscher Sachsenstube
überfallen haben. Gärtner war als Mitglied der FCS-Fan-Initiative
"Bunte Kurve" zur Weihnachtsfeier der "Diablos" eingeladen.

"Ich habe schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht. Und ich will es
auch nie wieder erleben", sagt der 35-Jährige, "es war Zufall, dass
nicht noch Schlimmeres passiert ist. Die haben Menschenleben in Kauf
genommen."

Gärtner wurde nicht verletzt, entging Baseball- und Totschlägern,
Fäusten und Leuchtpistolen. Im schnellen Rückzug der Angreifer nach
rund sieben Minuten sieht er eine stabsmäßig geplante Aktion. Er selbst
habe keine Lok-Rufe gehört, niemanden erkannt. Die jugendlichen
"Diablos" dagegen hätten einige der Angreifer identifiziert, wollten
aber nicht aussagen, weil sie seiner Meinung nach entweder Angst hätten
oder die Angelegenheit intern klären wollen.

Gegen die Leipziger Polizei erhebt Gärtner schwere Vorwürfe. Er habe
nicht den Eindruck, dass die Beamten mit allem Nachdruck ermitteln
würden. "Warum wurde der Tatort nicht abgesperrt und gesichert? Warum
kam erst zwölf Stunden später ein erfahrener Kripobeamter?" fragt er in
dem Bericht. Jetzt hat Gärtner einen Termin bei der Polizei, will seine
Angst überwinden und Namen nennen. Damit wolle er ein Signal setzen,
weil er wütend sei.

Die Beamten haben derzeit keine Spur von den Tätern. Die Ermittlungen
seien schwierig, weil die Angegriffenen noch immer keine Bereitschaft
zur Zusammenarbeit gezeigt hätten, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Gegen einen von ihnen hat die Polizei inzwischen selbst Ermittlungen
eingeleitet. Er soll nach dem Überfall einen Polizisten geschlagen
haben. Der Betreiber der Sachsenstube, Martin Schmeißer, spricht
gegenüber der Leipziger Volkszeitung bei diesem Vorfall von einer
Verwechslung. "Die dachten, sie werden wieder angegriffen."

Aus der Gruppe der Feiernden liege lediglich eine einzige Aussage vor,
sagte der Polizeisprecher. Alle übrigen Anwesenden, laut Polizei
größtenteils Jugendliche und junge Männer, hätten sich weder am
Samstagabend noch später zum Tathergang äußern wollen. Spekulationen
aus den Reihen der Sachsen-Fans, wonach Anhänger des rivalisierenden
Stadtclubs FC Lokomotive für den Angriff verantwortlich sein sollen,
wies die Polizei zurück. Der neue Vorstandsvorsitzende des FC Sachsen,
Winfried Lonzen, rief die Fans seines Vereins auf, ruhig und besonnen
zu reagieren. Bei einem Treffen mit Fan-Vertretern am Dienstag sollte
das weitere Vorgehen der Vereinsführung besprochen werden.

Etwa 40 bis 50 schwarzgekleidete und vermummte Personen hatten am
Samstagabend gegen 22.30 Uhr Fans des Oberligisten FC Sachsen
überfallen. Die Polizei hatte im Vorfeld einen Hinweis auf mögliche
Auseinandersetzungen erhalten. Wie Polizeisprecher Andreas de Parade am
Montag gegenüber LVZ-Online berichtete, seien die daraufhin in der
Sachsenstube eingesetzten Beamten nur zehn Minuten vor dem Übergriff
abgezogen. "Die Kollegen hatten sich mehrere Stunden vor Ort
aufgehalten. Sie zogen schließlich ab, weil es keinerlei Anzeichen
dafür gab, dass noch etwas passieren würde."

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Nach weniger als fünf Minuten sei die erste Aktion vorüber gewesen.
Kurze Zeit später, so die Ermittler, seien die Angreifer zurückgekehrt
und hätten erneut für wenige Minuten auf Personen und Inventar
eingeschlagen. Anschließend flüchteten die Schläger in Richtung
Pettenkofer Straße.

Als die Beamten eintrafen, seien die Täter bereits verschwunden
gewesen. Dafür habe es zunächst Auseinandersetzungen mit den Opfern
gegeben. "Erst als Verstärkung angerückt war, hat sich die Lage
beruhigt", heißt es. Den Polizisten zeigte sich zu diesem Zeitpunkt ein
Bild der Verwüstung. Nicht nur im Lokal haben die Randalierer gewütet,
auch davor. Scheiben von geparkten Autos sind zerschlagen, Reifen
zerstochen worden. Die Höhe des Schadens ist noch unklar. "Spezialisten
der Spurensicherung haben in der Sachsenstube Hülsen aus einer
Schreckschusspistole gesichert", so Reiche. Aus einer Kasse sollen
zudem mehrere hundert Euro gestohlen worden sein. Die Polizei ermittelt
wegen schweren Landfriedensbruchs.

In Internetforen werden Anhänger des 1. FC Lok Leipzig beschuldigt. Sie
sollen, unterstützt von befreundeten Gruppen aus Halle, verantwortlich
sein. Von der Polizei werden diese Spekulationen nicht bestätigt. "Das
ist krank und kriminell, das können keine normalen Fans von uns gewesen
sein", sagte Steffen Kubald, Vereinschef des 1. FC Lok gegenüber
LVZ-Online.

Auch die Betroffenen appellieren untereinander zur Besonnenheit. "Wir
rufen die Fans unseres Vereines auf, die Ruhe zu bewahren und jetzt
zusammenzuhalten. Das Vereinsgelände eines jeden Vereins in dieser
Stadt war tabu, unantastbar! Wer seinen Streit austragen wollte, hat
das immer wo anders geklärt", heißt es. Jetzt sei eine Grenze
überschritten worden.

Matthias Roth, Nora Leisebein, LVZ-Online / Steffen Enigk / dpa

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