Aufmarsch und Hakenkreuz – Staatsschutz ermittelt nach Zwischenfall in Reudnitz-Thonberg

Nach Neonazi-Schmierereien und Ausschreitungen von bis zu 40 Personen in Reudnitz-Thonberg
ermittelt jetzt der Staatsschutz der Leipziger Polizeidirektion. Wie die Behörde gestern bestätigte,
 haben Unbekannte zunächst Mitte voriger Woche an die Fassade eines Mietshauses in der
Holsteinstraße verschiedene rechtsradikale Parolen und Symbole aufgesprüht. „Da auch ein
Hakenkreuz dabei war, leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendens von
 Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen Unbekannt ein“, sagte gestern
Polizeisprecher Andreas de Parade.
Am Donnerstagabend versammelten sich dann Zeugen zufolge bis zu 40 Personen vor dem
 beschmierten Haus. Die teilweise vermummten Männer sollen Parolen wie „Rotfront verrecke“ gebrüllt
 und das Gebäude mit Feuerwerkskörpern beschossen haben, berichten Beobachter. „Als unsere
 Beamten vor Ort eingetroffen waren, stellten sie allerdings keine Personen fest“, so de Parade.

Der Hintergrund für den abendlichen Aufmarsch ist laut Polizei noch unklar. In linksalternativen
 Kreisen wertet man den Angriff gegen den Haus als Drohgebärde der hiesigen rechtsextremen
Szene. Die Polizei mochte dies gestern jedoch nicht bestätigen. Es sei noch offen, ob der
Aufmarsch im Zusammenhang mit den Neonazi-Schmierereien steht, hieß es.     F. D.

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