Erneut Wohnhaus in Leipzig Reudnitz von Nazis überfallen

In der Nacht vom 19. zum 20. Januar 08
treten Vermummte die Haustür eines Wohnhauses in Reudnitz ein.
Ca. fünf Personen betreten den Hausflur und werfen mehrere
Silvester-Knaller. In eine Wohngmeinschaft im Erdgeschoss werden
durch die Briefkastenschlitz weitere Böller geworfen. Danach
versuchen sie die Tür einzutreten. Diese wird dabei beschädigt,
öffnet sich allerdings nicht, da sich Gäste und WG-Bewohner
gemeinsam gegen die Tür stemmen.

Gleichzeitig wird das Fenster einer WG
im 1. Stock von Steinen getroffen und geht zu Bruch. Bereits am Morgen des 19. Januar 08
wurde durch zwei Personen versucht, Scheiben einzuwerfen. Die Polizei nahm lediglich die
Personalien auf.

Die beiden eintreffenden Polizeibeamten
finden den Vorgang belanglos und beschweren sich über den
entstehenden Papierkram. Spurensicherung findet nicht statt.

Bereits im November vergangenen Jahres
wurde das besagte Haus, in dem Studierende, Ehepaare, Auszubildende
und auch Kinder wohnen, von ca 35-40 vermummten Nazis mit
Leuchtmunition angegriffen und Nazi-Parolen gegröhlt. In der
Nacht davor wurden zwei 90cm x 90cm große Hakenkreuze an die
Hauswand geschmiert.

Am 12. Januar marschierten rund 350
Neonazis durch die angrenzenden Stadtteile und veranstalteten ihre
Zwischenkundgebung direkt vor dem Wohnhaus. Angemeldet wurde der
Aufmarsch von Isztvan Repaczki, welcher rund 200m vom Ort der Angriffe
entfernt wohnt.

Protest der AnwohnerInnen wurde mittels
Kollektivbestrafung der Leipziger Bereitschaftspolizei durch das
Entfernen aller Sicherungen im Keller beendet.

Ordnungsamt und Polizeidirektion waren
sich der vorangegangenen Geschehnisse bewußt, genehmigten den
Aufzug allerdings mit teils lächerlichen Auflagen wie dem Verbot
des Tragens von Springerstiefeln oder uniformiertes Auftreten im
Allgemeinen. Da scheinen die Mitarbeiter der Behörde wohl noch
auf dem Dorf zu wohnen und die Entwicklung letzten Jahre verpasst zu
haben.

 

Presse:

LVZ – Erneut Zwischenfall in Holsteinstraße 

Polizeibericht – Sachbeschädigungen am Wohnhaus Holsteinstraße 15


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