LVZ-Online 25.08.08

Demonstranten und Neonazis wollen härtere Strafen für Kinderschänder

Leipzig. Vier Tage nach dem Fund der
Leiche der getöteten Michelle haben gut 500 Demonstranten – darunter
viele Neonazis – in Leipzig härtere Strafen für Kinderschänder
gefordert. Der Protestzug startete am Montagabend vor der Grundschule
des getöteten Mädchens und endete in dem nahen Park, wo die Leiche der
Achtjährigen gefunden worden war.

Die Menschen riefen „Keine Gnade für Kinderschänder“ und
„Kinderschänder – Todesstrafe“. Etwa hundert Teilnehmer trugen
uniformähnliche Kleidung, wie sie in der rechtsextremen Szene üblich
ist. Wie Polizeisprecher Uwe Voigt mitteilte, verlief die Kundgebung
jedoch friedlich und ruhig.

 Angemeldet hatte die Demonstration Simone Thalheim, die in dem Viertel
von Michelles Familie wohnt. Die Initiative aus Eltern und Anwohnern
hätte sich spontan zusammen geschlossen, so Thalheim. Es gehe ihr aber
nicht nur um den Fall der getöteten Michelle, sondern um die generelle
Sicherheit der Kinder und den Umgang mit Sexualstraftätern. Sie
bestätigte außerdem, dass Leute aus der rechten Szene mit Megafonen
Anweisungen für Schweigeminuten und Verhalten während der Kundgebung
gaben.

Die Demonstrationen sollen von nun an wöchentlich am Montagabend
stattfinden. Die Strecke solle dabei aber über die Zweinaundorfer
Straße, die Breite Straße und die Dresdner Straße zum Augustusplatz
führen, wo die Demonstration jeweils mit einer Kundgebung beendet werde
würde, so Simone Thalheim.

Zusätzlich zum Spendenkonto der Stadt Leipzig (Konto 1 000 000 040,
Sparkasse Leipzig, Bankleitzahl 860 555 92, Verwendungszweck:
Michelle), richtete auch die Elterninitiative ein Konto zugunsten der
Familie von Michelle ein (Konto 10 88 100, Bank für Sozialwirtschaft,
Bankleitzahl 100 20 500, Verwendungszweck: Spende für Michelle).

LVZ-Online / dpa

© LVZ-Online vom: Montag, 25. August 2008

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