Kleiner Affront am Landgericht Leipzig
Am 28.8.2008 sollte durch die Zivilkammer des Landgerichtes Leipzig das lang erwartete Urteil in Sachen Räumung der Thor-Steinar-Filiale "Tönsberg" in der Richard-Wagner-Straße verkündet werden. Insbesondere die Vermieterin hatte im Zuge der Verhandlung am 3.7. auf ein zügiges Urteil gedrängt und einen Vergleich — die Beendigung des auf 3 Jahre angelegten Mietvertrages durch die Zahlung von 200.000 Euro an Mediatex vorzeitig zu beenden — abgelehnt.
Die zuständige Richterin wartete am Morgen des 28.8. mit nur einem Satz auf: "Es ergeht ein Beweisbeschluss." Das bedeutet, dass neue Beweise im Verfahren sind und die Verhandlung fortgesetzt wird.
Die spärliche Auskunft der Richterin weckt große Enttäuschung. Nicht nur, dass es weiterhin keine Klarheit bezüglich der Zukunft des "Tönsberg" — ein Laden der die in der rechten Szene beliebte Marke Thor Steinar verkauft — gibt, die Öffentlichkeit wird zudem im Dunkeln über den Fortgang des Prozesses gelassen. Und das nachdem über 11 Monate
breite Proteste gegen die Existenz des Ladens stattgefunden haben. Das Landgericht sollte über eine bessere Öffentlichkeitsarbeit nachdenken. Die kritische Beobachtung des Verfahrens sowie die Proteste gegen den
Laden werden weitergehen.
LVZ-Online (28.08.08) – Wieder kein Urteil im Streit um „Thor Steinar“ Laden in Leipzig