Pressedienst, 7.9.2008 DIE LINKE. Sachsen

Scheiben bei linxxnet und Rotem Antiquariat in der Bornaischen Straße eingeworfen

Zum wiederholten Male wurde in [der Nacht vom 5. zum 6. September 2008] die
Schaufensterscheibe des linken Angeordneten- und Projektebüros linXXnet
im Leipziger Szenestadtteil Connewitz eingeworfen. Gleichzeitig wurde
auch im benachbarten Roten Antiquariat ein Schaufenster stark
beschädigt.


Archivbild vom Linkspartei Abgeordnetenbüro linXXnet

Archivbild vom Linkspartei Abgeordnetenbüro linXXnet

Scheiben von linkem Abgeordnetenbüro und Buchladen in Leipzig
eingeworfen

(…)

Zu vermuten ist, dass dieser Übergriff im Zusammenhang mit den
rechtsextremen Aktivitäten in jüngster Vergangenheit steht. Angefangen
von der Vereinnahmung des Gedenkens für die ermordete Michelle bis hin
zum wachsenden Bestreben, in ganzen Stadtteilen von Leipzig die
öffentliche Meinungsführerschaft zu erlangen. Generell scheinen den
neofaschistischen Kräften linke Personen und Projekte, die ihnen
offensiv entgegen treten, ein Dorn im Auge zu sein. Allzu oft haben
diese "rechten Kameraden" schon bewiesen, dass sie nicht vor Gewalt
zurückschrecken.

Erst in jüngster Vergangenheit wurde eine Abgeordnete der Linken
persönlich in dem Forum der verbotenen Skinheadorganisation "Blood and
Honour" bedroht und eine Akteurin des linXXnet in einer Pressemitteilung
der NPD Leipzig verunglimpft. Geistige Brandstiftung nennt man so etwas
wohl. Dass die rechte Gewalt in Sachsen unverändert hoch ist, belegen
u.a. die Zahlen der Opferberatung der von rechter Gewalt Betroffenen.
Von Januar bis Juni 2008 soll es im Freistaat 139 Übergriffe gegeben
haben, die Zahl der Angriffe ist damit im Vergleich zum Vorjahr
weiterhin konstant hoch, wobei Leipzig mit 28 Delikten das Zentrum
rechter Gewalt bildet (Zahlen nach einer Pressemitteilung der RAA
Sachsen e.V. vom 05.09.2008).

Der entstandene Sachschaden ist bedauerlich, aber viel wichtiger sind
die Schlussfolgerungen, die die demokratische Öffentlichkeit aus solchen
Vorfällen zieht. Der Rechtsstaat aber auch der Einzelne sind hier
gefordert, die Augen vor der rechten Gewalt nicht zu verschließen.

This entry was posted in Allgemein, Naziaktivität. Bookmark the permalink.