LVZ-Online 03.08.08

Auseinandersetzungen nach Antirassismus-Fußballturnier im Schönauer Park


Leipzig.
Im Anschluss an das musikalische Begleitprogramm zum
antirassistischen Fußballturnier im Schönauer Park ist es Samstagnacht zu
Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppierungen gekommen. Nachdem das
Konzert gegen Mitternacht endete, trafen gegen 0.30 Uhr unvermittelt etwa
20 Personen, die nach Angaben der Polizei dem rechten Klientel zuzuordnen
sind, auf etwa 35 Linksorientierte. Bei der Konfrontation soll nach
bisherigem Erkenntnisstand der Ermittler auch Reizgas eingesetzt worden
sein.
Als die Beamten eintrafen, flüchtete ein Großteil der Beteiligten. Von 16
Personen konnten die Personalien aufgenommen werden, einige wurden
durchsucht.
Die Polizei ermittelt jetzt zu den Hintergründen der Auseinandersetzung.

chl, LVZ-Online vom: Sonntag, 3. August 2008
 

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Auszug aus Jena

"Fest der Völker" dieses Jahr in Altenburg!


Das
europäische Nazitreffen „Fest der Völker“ wird am 13. September nicht
wie angekündigt in Jena, sondern im 50 Kilometer von Leipzig entfernten
Altenburg
stattfinden. Das Versprechen der NPD aus dem Jahr 2005, das
Festival die nächsten 10 Jahre in Jena durchzuführen, ist somit
gebrochen.

Der Grund
der diesjährigen Verlegung liegt nicht, wie von den Nazis angegeben, in
den fiesen Auflagen der Stadt Jena. Diese verschob die Veranstaltung
lediglich vom 6. auf den 13. September, um einen ungestörten Verlauf
der „Queen Classic Night" zu garantieren. Die sonst klagefreudigen
Nazis akzeptierten dies widerspruchslos. Auch im provinziellen
Altenburg wollen sie ihr Fest am 13. September durchführen. Den wahren
Grund für die örtliche Verlegung enthalten die Organisatoren,
namentlich Andre Kapke, Ralf Wohlleben (beide NPD) und Thomas Gerlach
(Freies Netz Altenburg), ihren Kameraden vor: Feigheit vor dem Feind;
in der Naziszene besonders unrühmlich. Denn das ‘Fest der Völker’ dient
der NPD vor allem als Geldquelle. Bekannte Bands wie „Sleipnir“ sollen
auch in diesem Jahr wieder bis zu 2.000 Nazis ziehen, die durch eine
obligatorische „Spende“ von mindestens 10 Euro die gebeutelte NPD-Kasse
füllen. Diese notwendigen Einnahmen, die u.a. in das „Braune Haus“ in
Jena und den Landtagswahlkampf 2009 in Thüringen fließen werden, sind
bei einem weiteren Versuch der Durchführung der Veranstaltung in Jena
stark gefährdet: bereits im letzten Jahr scheiterte die Verhinderung
des Nazifestes nur knapp, für dieses Jahr wäre mit noch größeren und
entschlosseneren Protesten zu rechnen gewesen. In Altenburg existiert
hingegen praktisch keine organisierte Zivilgesellschaft oder Antifa.
Die Nazis sehen ihre Einnahmen hier in sicheren Tüten.

Der
Versuch, in Jena öffentlichkeitswirksam Fuß zu fassen, ist den Nazis
misslungen. Ihr Rückzieher bestätigt die Effizienz von breit getragenem
Protest und gezielten Aktionen gegen Nazis und deren Infrastruktur. Die
solidarisch getragenen Blockaden im vergangenen Jahr hatten mehrere
Stunden die Anreise der Nazis zu ihrem Versammlungsplatz verhindert.
Nach dem ‘Fest der Völker’ 2007 heulten sich in Internetforen aus:
„…kaputte Autos, kaputte Gesichter, kaputte Klamotten. Sowas wie
heute hab ich in meinem Leben noch nicht erlebt.“ Die vorläufige Flucht
in die Provinz dient der Vorbereitung eines neuen Anlaufes: die über
das Festival erreichten Jugendlichen, die geknüpften Kontakte und das
eingenommene Geld werden dazu dienen, um die organisierte Naziszene zu
festigen und den anstehenden Wahlkampf auch in Jena zu finanzieren. Die
erklärte Strategie der Faschisten: „Wir erobern die Städte vom Land
aus!" wird nicht aufgehen, wenn der Widerstand gegen das Nazifest vor
der Provinz nicht halt macht.

 http://jena.antifa.net

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Veranstaltungshinweis Dienstag, 05.08.08 – 21 Uhr

"The Truth lies in Rostock"

Wo: B12, Braustraße

Wann: Dienstag, 05.08.08 – 21 Uhr

mehr infos:
http://LExil.blogsport.de/
LExil@gmx.net

 Im August 1992 in Rostock- Lichtenhagen gab es ein ‘Volksfest’ der ganz besonderen

Art. Vom 22. bis 26.08. dauerten die pogromartigen Ausschreitungen. Vereint unter
der Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" griffen ortsansässige und
aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für
Asylbewerber ('ZAst') und ein benachbartes Wohnheim für vietnamesische
Vertragsarbeiter an. Mehrere hundert Rechte warfen mit Steinen sämtliche Scheiben
ein und setzten die unteren Etagen des Wohnheims mit Molotow- Cocktails in Brand.  Continue reading 
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AJZ Dessau

Jugendzentrum erneut angegriffen

Das Alternative Jugendzentrum in Dessau, 70km nördlich von Leipzig, ist am frühen Morgen des 02.
August 2008 erneut Ziel einer Attacke aus der rechten Szene geworden.
Gegen 6.30 Uhr warfen zwei junge Männer die Scheiben des Zentrums sein,
wie ein Polizeisprecher auf ddp-Anfrage
in Dessau sagte. Mit Hilfe von Zeugen gelang es, die beiden 18-Jährigen
binnen zwei Stunden festzunehmen, sie sind wegen rechtsradikaler
Delikte polizeibekannt. Auf der Homepage des Jugendzentrums
heißt es
, eine Sicherheitsglasscheibe im Vereinscafé sei beschädigt
worden. “Engagierten Vereinsmitglieder gelang es wenig später, einen
der flüchtigen Täter zu stellen. Dabei nahmen sie dem Angreifer einen
Teleskopschlagstock ab, fixierten ihn und übergaben ihn dann an die
eintreffenden Polizeibeamten.”

In den vergangenen Wochen war das Jugendzentrum mehrfach angegriffen worden, dabei wurden zahlreiche Scheiben und auch die Eingangstür zerstört.
In dem Jugendzentrum hat auch das Mobile Beratungszentrum gegen
Rechtsextremismus und die Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplans
für Demokratie und Toleranz ihren Sitz.

http://npd-blog.info/?p=1993

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AJZ Dessau

Alternatives Jugendzentrum in Dessau angegriffen

 
In der Nacht von 25.7 zum 26.7 griffen Neonazis das AJZ Dessau mit Pflastersteinen an.
Zum Glück entstandt nur ein Sachschaden an 5 Fensterscheiben.
Kurzfassung:

Gegen
2:00 Uhr am Samstagmorgen den 26.7 griffen 5-6 vermummte Neonazis das
AJZ Dessau mit Pflastersteinen an. Dabei gingen 5 Fensterscheiben zu
Bruch. Die Täter bewarfen gezielt das Cafe des AJZ, in dem sich noch
Personen befanden. Danke etwas dickere Scheiben wurde aber keiner der
Besucher verletzt. Bei den Tätern handelt es sich vermutlich um
Personen aus den Kamerradschaftsspektrum Dessau und Umgebung. Schon vor
einer Woche wurde das AJZ mit Flaschen aus Autos beworfen. Dieser
Angriff reiht sich in eine seit Anfang des Jahres ausufernde Gewalt
gegen alternative Jugendliche ein.  

 
Projekt Gegenpart:

In
den Morgenstunden des 26. Juli (02.00 Uhr) griffen mutmaßliche
Rechtsextremisten das Alternative Jugendzentrum in Dessau mit
Pflastersteinen an. Dabei wurden mehrere Sicherheitsglasscheiben
zerstört. Der vorläufige Sachschaden wird auf mehrere tausend Euro
geschätzt. Nur glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass dabei
niemand verletzt wurde. Augenzeugen berichteten, dass sie mindestens 5
bislang unbekannte Angreifer beobachteten, die jedoch unerkannt
flüchten konnten.

Der Verein, im dem u.a. das Mobile
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (Projekt gegenPart) und die
Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplanes für Demokratie und
Toleranz ansässig sind, stellte Strafanzeige und informierte umgehend
die Polizei. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen
Sachbeschädigung und Landfriedensbruch.

Der neuerliche Angriff
reiht sich dabei in eine ganze Kette von Attacken gegen das
Jugendzentrum ein. In der vergangenen Woche bewarfen mutmaßliche
Neonazis das Vereinsdomizil mit Bierflaschen und beschädigten die
Eingangstür erheblich.
Erst gestern hatten Beratungsprojekte gegen
Rechts aus Dessau-Roßlau in ihrer Bilanz der Halbjahresstatistik 2008
festgestellt, dass die Muldestadt zu einem Schwerpunkt rechter Gewalt
geworden sei und organisierte Neonazis zusehends aggressiver und
selbstbewusster agieren

MZ-Web:

Pflastersteine in alternatives Jugendzentrum geworfen

Unbekannte
haben in der Nacht zum Samstag einen alternativen Jugendtreff im Norden
von Dessau mit Pflastersteinen beworfen. Dabei wurden fünf Scheiben im
unteren Geschoss des Mehrfamilienhauses zerstört. Verletzt wurde
niemand, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Dessau. Das Mobile
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Dessau vermutet
Rechtsextremisten hinter dem Angriff und spricht von fünf dunkel
gekleideten Verdächtigen, die unerkannt flüchten konnten. Die Polizei
sucht ihrerseits Zeugen für eine «Sachbeschädigung mit politischer
Motivation». Das Jugendzentrum soll vor einer Woche bereits mit
Bierflaschen beworfen worden sein.

MDR:

 
Scheiben von Jugendzentrum eingeworfen

Am
frühen Sonnabendmorgen sind im alternativen Jugendzentrum im Norden von
Dessau fünf Scheiben mit Pflastersteinen eingeworfen worden.
Ein Stein liegt zwischen Glassplittern ; Rechte: dpa
Im alternativen Jugendzentrum in Dessau-Roßlau sind fünf Scheiben zerstört worden.

Nach
Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand verletzt. Im Anschluss an
die Tat seien drei bis vier Jugendliche geflüchtet. Der polizeiliche
Staatsschutz ermittle wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Im
Gegensatz zum Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (Gegenpart)
wollte die Polizei nicht von einem rechtsextremistischen Hintergrund
sprechen, solange die Täter nicht ermittelt seien. Dennoch sucht sie
nun Zeugen für eine "Sachbeschädigung mit politischer Motivation".
Nicht der erste Angriff

Ein
Sprecher des Projekts Gegenpart sprach hingegen von fünf mutmaßlichen
Rechtsextremisten, die die Scheiben eingeworfen hätten. Nach seinen
Angaben liegt der Schaden bei mehreren Tausend Euro. In dem betroffenen
Jugendzentrum sind unter anderem das Mobile Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus und die Koordinierungsstelle des Lokalen
Aktionsplanes für Demokratie und Toleranz untergebracht. Wie der
Sprecher von Gegenpart weiter mitteilte, sei der Angriff nur ein
weiteres Glied in einer Kette von Attacken gegen das Jugendzentrum.
Mutmaßliche Neonazis hätten das Vereinsdomizil vergangene Woche mit
Bierflaschen beworfen und die Eingangstür erheblich beschädigt.

 

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Variety makes happy

Global Space Odyssee 2008

www.gso-le.de

Wann: Samstag, 26. Juli 08 – 12:00

Wo:    ab Connewitzer Kreuz – Karli – Ring – Augustusplatz – Täubchenweg – Völki

Die Global Space Odyssee ist eine Demo, ein Umzug, eine Parade,
eine Party der verschiedenen Subkulturen in Leipzig. Ein Tag, an dem
wir den Underground verlassen, uns zusammenschließen und der Welt
mitteilen, wie wir Leben wollen. Dieses Jahr steht die Kultur unserer
Stadt im Mittelpunkt.

Seit Jahren wird an der Freien Kultur gespart, während die Zuschüsse
für die Hoch- und Leitkultur steigen. Neu ist allerdings die Frechheit,
dass die Stadt diese Monokultur zugunsten der Wohlhabenden auch noch
als „vielfältig“, als „Musikstadt für junge Menschen“ verkaufen will.
Während die Oberen ihre Leipziger Freiheit ausleben, werden wir mit
immer mehr Auflagen, Gesetzen und Überwachungsmethoden beschränkt.

Keine Frage, es gibt uns noch. Und gerade Leipzig ist bekannt dafür.
Bekannt für jene, die selber aktiv werden wollen, die sich nicht zur
Ware oder zum Konsumenten reduzieren lassen, die Mut haben zur
Freiheit, die sich den Nazis entgegen stellen, die selber entscheiden
wollen, wie sie arbeiten, feiern und leben wollen, wo sie hin gehen und
was sie konsumieren.

Dafür reicht es mit Sicherheit nicht, einmal im Jahr auf die Strasse zu
gehen. Mindestens genauso wichtig ist der Prozess, der die GSO
ermöglicht. Der Zusammenschluss verschiedener Kulturen, Gruppen und
Initiativen, die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen,
Formulierungen von Forderungen, die Schaffung eigener Strukturen, in
denen wir uns gegenseitig unterstützen können usw.

Und vielleicht gehörst du auch dazu! Wir haben keine Lobby, außer uns
selbst. KeineR wird uns aus der Ohnmacht befreien, wenn wir nicht
aufwachen wollen. KeineR wird sich für uns hinstellen, wenn wir nicht
selber aufstehen wollen.

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LVZ 24.07.08

Massiver Polizeischutz bei Neonazi-Prozess

Keine erneuten Straßenschlachten vor Amtsgericht / Freispruch für
angeklagten Rechtsextremen

Ein massives Polizeiaufgebot hat gestern Mittag in der
Bernhard-Göring-Straße den Prozess gegen einen führenden Leipziger
Neonazi abgesichert. Nachdem es am vorigen Donnerstag aus diesem Anlass
vor dem Amtsgericht zu einer Straßenschlacht zwischen Rechts- und
Linksextremisten gekommen war (die LVZ berichtete), blieben diesmal
Zwischenfälle aus.
"Solche Auseinandersetzungen können wir uns nicht bieten lassen", sagte
Kripo-Chef Uwe Matthias, Einsatzleiter vor Ort. Auf Grund des
Großaufgebots der Polizei glich das Justizgebäude einer Festung. Bei
Kontrollen an der Personenschleuse stellten Beamte am Eingang des
Gerichts mehrere Messer und Scheren sicher. Draußen versammelten sich
zeitweise etwa hundert Linksautonome — in Erwartung des beschuldigten
Neonazis und seiner Gefolgschaft. Zumal vorab per Internet das Gerücht
verbreitet worden war, dass die Rechtsradikalen einen Aufmarsch durch
die Südvorstadt planen.
Der Angeklagte Istvan R. (20), der zu den führenden Kräften der
Neonazi-Gruppierung Freies Netz Leipzig zählt, erschien allerdings mit
Billigung der Richterin zur Prozessfortsetzung nicht — im Gegensatz zum
ersten Tag. "Seine weitere Teilnahme wird für nicht erforderlich
erachtet", hieß es in einer Verfügung. Nach dem Überfall auf das
alternative Jugendzentrum Bunte Platte am 6. Mai 2007 soll der
Rechtsextremist eine junge Frau als "genetischen Dreck" beschimpft und
zudem gesagt haben: "So was wie euch hätte man früher ins KZ gesteckt."
Die betroffene 20-Jährige ist körperbehindert. Nach Ansicht des Gerichts
sind diese Äußerungen tatsächlich gefallen. Dass Istvan R. der Täter
war, hielt es aber für "nicht nachweisbar". Als Hauptgrund führte es
widersprüchliche Angaben von Opfer und Polizei an. "Außerdem waren
damals vor Ort alle vermummt." Die Staatsanwaltschaft wiederum hielt
Istvan R., arbeitsloser Lagerist, für "zweifelsfrei identifiziert" und
damit überführt. Eindeutiges Wiedererkennungsmerkmal sei die Brille des
Beschuldigten gewesen. Die Behörde plädierte auf 800 Euro Geldstrafe.
Dem Vernehmen nach müssen sich Istvan R. und Mitangeklagte
voraussichtlich im November wegen der bei diesem Überfall 2007
begangenen Körperverletzung verantworten.
Juliane Nagel, Mitglied des Landesvorstandes der Linken Sachsen
bezeichnete den Freispruch gestern als "ernüchternd" für das Opfer. Dass
die Jugendgerichtshilfe die rechtsextreme Einstellung von Istvan R.
während der Verhandlung nur am Rande erwähnt habe, sein Interesse für
Geschichte aber positiv heraushob, "entbehrt nicht eines gewissen
Zynismus’".

Sabine Kreuz / Frank Döring

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Aus Mangel an Beweisen

Mr. "Genetischer Dreck seid ihr" freigesprochen

 

Nachdem am letzten Donnerstag Istvan Repaczki mit seinem lustigen Volkskörper zu seinem Prozess wegen Beleidigung am Amtsgericht erschien, funktionierte die vielbeschworene "nationale Solidarität" heute auf ganz andere Art: die solidarischen Nationalisten blieben daheim, ebenso wie Istvan.

Ganz umsonst warteten Antifas auf ihren special guest und team green auf Arbeit.   

Einzig im Gerichtssaal selbst gab es mehr oder minder witzige Lach- und Sachgeschichten. Der zum heutigen Termin geladene Beamte, der nach dem Überfall auf das AJZ Bunte Platte vom 5. Mai letzten Jahres die Nazis Repaczki, Hardt und Nowotny in der Nähe des Tatorts aufgriff, konnte die Identifizierung Istvans anhand seiner Oberbekleidung nicht eindeutig bestätigen. Während die Staatsanwaltschaft für eine Verurteilung nach §185 StGB sowie 80 Tagessätzen zu 10Euro plädierte und der Rechtsanwalt Hohenstädter als Vertreter Istvans Freispruch beantragte, urteilte die Richterin zu Gunsten des Angeklagten und sprach ihn aus Mangel an Beweisen frei. RA Hohenstädter unterstellte der Geschädigten, dass sie nur Anzeige gegen seinen Mandanten gestellt hätte, um politisch gegen ihn vorzugehen.

Nur für Klatsch und Tratsch:

Vom Jugendamt gab es noch einen kleinen biografischen Ausflug in Istvans bisheriges Leben. Das gebeutelte Kind wurde 1988 geboren, seine Eltern sind geschieden. Er lebt bei seiner Mutter und hat immer noch gute Kontakte zum Vater und dessen Familie nach Ungarn. Aufgewachsen ist er in Grünau, Lindenau und Reudnitz. Seinen Realschulabschluss hat er an der Helmholtzschule (Lindenau) 2005 gemacht. Danach folgte ein Berufsgrundbildungsjahr an der Gutenbergschule und eine überbetriebliche Ausbildung als Lagerist. Den Abschluss schaffte er im zweiten Anlauf im Dezember 2007. Seine Hobbies: Fahrradfahren, Fußball, Reisen, Lesen, gelegentlicher Kampfsport, besonderes Interesse an Geschichte (hört hört…). Er ordne sich selbst der rechten Szene zu und sei momentan arbeitslos. 

Die Analyse des Jugendamts und die Beschränkung darauf, dass er sich der rechten Szene zuordnet, mag wohlwollend gemeint sein. Für einen 20jährigen, der sich als Führungskader der sogenannten "Freien Kräfte Leipzig" zeichnet, nachgewiesenermaßen an diversen gewalttäigen Überfällen auf Andersdenkende beteiligt war und überengagiert ein autoritäres, rassistisches, antisemitisches und gewaltverherrlichendes Weltbild propagiert bzw. handgreiflich verstärkt, ist das nicht mehr nur beschönigend, sondern fahrlässige Ignoranz.

LVZ-Artikel vom 24.07.08 –  Massiver Polizeischutz bei Neonazi-Prozess

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Verhandlung am Amtsgericht Leipzig gegen Herrn Repaczki

Mittwoch 11Uhr – Verhandlung wird fortgesetzt

 Am Mittwoch, 23.07.08, wird die Verhandlung gegen den Vorzeige-Arier Istvan Repaczki, oder wie ihn Frank Döring (LVZ) nennt: den schmalen Rechtsextremisten, am Amtsgericht in der Bernhard-Göring-Straße fortgesetzt. Da er am letzten Donnerstag sich nicht so recht allein in den Leipziger Süden traute, ist auch diesmal davon auszugehen, dass er seinen Volkskörper als Anhang einpackt und somit erneut diverse Leipziger Nazis an Orten rumstrauchen, an denen sie absolut gar nichts verloren haben! Die Verhandlung beginnt um 11:00.

 Dass der Herr Repaczki nicht allein am Start sein wird, und uns alle mit einem lustigen Tag versorgt, belegt zumindest die Mobilisierung auf den Seiten des "Freien Netzes Leipzig"…


++PRESSEINFORMATION++
++22.7.08++
Regional – Lokales
zur sofortigen Vorlage bei der zuständigen Redaktion

Leipzig: Naziaufmarsch in Südvorstadt erwartet

Am morgigen Mittwoch findet um 11 Uhr am Leipziger Amtsgericht die
Fortsetzung einer Verhandlung gegen Istvan Repaczki, Kader der "Freien
Kräfte Leipzig" (FKL) statt.

Da die "FKL" den Termin mittlerweile auch auf ihrer Website öffentlich
bewerben, geht die Antifa-Recherche-Gruppe Leipzig aller bisherigen
Erfahrung nach davon aus, dass Repaczkis "Kameraden" eine Unterstützung
von deutlich mehr als 50 Nazis mobilisiert haben. Es ist auch
anzunehmen, dass sie versuchen werden, einen Aufmarsch durch den
Stadtteil durchzuführen, sei es auf dem Weg zum oder vom Gericht.

Bereits am ersten Verhandlungstag waren ca. 40 Schläger der "FKL" im und
vor dem Amtgericht präsent und hatten sich auf körperliche
Auseinandersetzungen vorbereitet. Mit Unterstützung von Vertretern eines
Leipziger Motorrad-Clubs bedrohten sie Passant/innen, die sie für Linke
hielten, und warfen später Steine und Flaschen.

Repaczki muss sich wegen Beleidigung verantworten. Bei dem betreffenden
Vorfall war er bei einem der etlichen Nazi-Angriffe auf das Grünauer
Jugendzentrum "Bunte Platte" anwesend und hatte unter anderem eines der
Opfer als "genetischen Dreck" bezeichnet. Die Verhandlung am Mittwoch
wurde zur Anhörung eines noch ausstehenden Zeugen angesetzt.

Arne Lukacs
Antifa-Recherche-Gruppe Leipzig

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Überfälle in Rochlitz (Kreis Mittweida)

Nazis versuchen "Alte Schmiede" in Rochlitz abzubrennen und überfallen kurz darauf linke Wohngemeinschaft

Am Donnerstagabend wurden in Rochlitz zwei Brandsätze auf das Dach des Jugendclubs "Alte Schmiede" geworfen. Ein Abbrennen des alternativen Treffpunkts konnte von anwesenden Besucher_innen mit Feuerlöschern verhindert werden. Vielleicht aus Frust über den misslungenen Anschlag wurde kurz danach eine Wohngemeinschaft überfallen, eine Person wurde dabei verletzt. Die Angreifer konnten durch Anwesende zurückgedrängt werden.

Kurze Zeit später nahm die Polizei an einer Tankstelle sieben Personen (17 bis 24 Jahre alt) aus der lokalen Nazi-Szene fest. Dabei wurde eine Schreckschusspistole sichergestellt. Die Staatsschutzabteilung der PD Chemnitz sowie die Soko Rechtsextremismus nahmen die Ermittlungen auf.

Pressemeldungen:

Freie Presse

LVZ

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