Die Darstellung des
eskalierenden Konflikts um die Kontrolle von Clubs und Diskotheken
wird in der öffentlich wahrgenommenen Darstellung der
Lokalpresse, insbesondere der LVZ, so weit heruntergebrochen, dass es
zum Erbrechen nötigt. Sogenannte "kriminelle
Ausländerbanden" (sic) bringen sich nach Meinung einiger
Provinzredakteur_innen in Stellung, um deutsche Etablisments mit
Drogen, Waffen und Prostitution zu überschwemmen und die sie
schützenden deutschen Securities zu verdrängen. So einfach
kann mensch sich das heute also machen! Da die "kriminelle
Ausländerbande" immer noch zu abstrakt scheint für den
durschnittlichen Zeitungsleser, werden einzelne Personen mit klar
identifizierbaren Merkmalen wie "Armenier, Libanese, Iraker,
Tschetschene" ausgestattet. Wer jetzt immer noch nicht den
Durchblick hat, der darf sich die Bedrohung noch allgemeiner als vom
"Araber" ausgehend bildhaft machen. Diese These
kolportierte ganz besonders die Leipziger Volkszeitung (wie der Name
schon sagt) in die städtische Bevölkerung.
Dankbar folgen NPD und
"Freies Netz" den vorgelegten Hetztiraden und rufen zum
Auflauf unter dem Motto "Für ein gastfreundliches Leipzig –
kriminelle Ausländerbanden raus". Und auch die
"Freies-Netz"-Macher Scheffler und Gerlach sehen darin eine
nur folgerichtige Unterstützung ihres Wirkens, Zitat: "Die
Provinzen sind befriedet weitesgehend! – Nun gehts an die
Großstädte!".
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