Kategorie C – Konzert im Lagerhof 13-03-09

 Leipzig: Protest konnte "KC" Konzert nicht verhindern 

Eine Kundgebung war der letzte Schritt beim Versuch das Konzert von Kategorie C in Leipzig zu verhindern. Auch die Intervention der Stadt beeindruckte den Betreiber des Veranstaltungsraumes nicht 
Mit einer Kundgebung protestierten Freitagabend rund 80 Menschen in Leipzig gegen das Konzert der rechten Hooliganband „Kategorie C“. Mehrere Hundert BesicherInnen besuchten das Rechtsrockkonzert. Ein massives Polizeiaufgebot hielt unter anderem Protagonisten der "Freien Kräfte" von der antifaschistischen Veranstaltung fern. 

Auch wenn der Verfassungsschutz die Band als nicht „rechtsextremistisch“ einstuft (Hauptargument der Polizei in Leipzig nichts gegen das Konzert ausrichten zu können), sind die Verquickungen mit Neonazis recht eindeutig. Neben der klaren politischen Verortung des Sängers Hannes Ostendorf, genügt ein Blick in die Veröffentlichungen der Band, um den Dunst der „unpolitischen Fussball-Band“ zu widerlegen, mit dem sich „K.C:“ gerne umgibt.1999 beteiligte sie sich mit einem Lied an dem Sampler „Die Deutschen kommen II“, auf dem unter anderem auch die Rechtsrock-Bands Landser, oder Stahlgewitter vertreten waren. Am 31. März 2001 trat die Band auf einer Party zum 20. Geburtstag der Dortmunder Neonazi-Hooligantruppe Borussenfront um den bekannten Neonazi Siegfried Borchardt („SS-Siggi“) auf. 
Das 2001 erschienene 3. Album der Band namens „Hungrige Wölfe“ wurde beim Chemnitzer Rechts-Rock-Label PC Records veröffentlicht. Nachdem auf dem 4. Album noch für die bei Nazis gern getragene Marke Thor Steinar geworben wurde, befindet sich auf der aktuellen CD Werbung für Erik And Sons, eine Art Konkurrenzprojekt zu Thor Steinar und kaum weniger politisch aufgeladen. 

Die friedliche Protest-Kundgebung, zu der das „Ladenschluss“-Aktionsbündnis gegen Nazis aufgerufen hatte, war das letzte Druckmittel in Richtung des Betreibers des Club Lagerhof. Dieser hatte die Versuche des Bündnisses, auf den problematischen Hintergrund der Band und des zu erwartenden Publikums zu hinzuweisen und eine Absage des Konzertes in Erwägung zu ziehen, zurückgewiesen. Im Laufe der Woche schalteten sich auch die städtische Fachstelle für Extremismus und Gewaltprävention, der Dezernent für Jugend, Famile, Sport und Soziales, Prof. Fabian sowie der Verein „Leipzig Courage zeigen“ ein, und forderten die Absage des Konzertes. 

Es ist erfreulich, dass sich Akteure aus Zivilgesellschaft und Stadtpolitik engagiert gegen die Durchführung des Konzertes von „Kategorie C“ gestellt haben – besonders im Hinblick auf die zunehmenden Probleme mit Rassismus und Gewalt im Fußball-Fan-Milieu. Bands wie „Kategorie C“ tragen mit ihren Songs erheblich zur Verherrlichung von Gewalt und nationalistischem Denken gerade bei ihrer unter ihrer Hauptzielgruppe, den Fußball-Fans, bei. 
Letztendlich steht fest, dass das Konzert wegen der Unnachgiebigkeit des „Club-Lagerhof-Betreibers nicht verhindert werden konnte. Dieser hat offensichtlich kein Problem mit Bands und Publikum, die mit der Neonaziszene verquickt sind. Bereits vor zwei Jahren trat „Kategorie C“ in seinen Räumlichkeiten auf.

http://de.indymedia.org/2009/03/244088.shtml 

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