Rassistischer Mord in Dresden

Rassistischer Mord in Dresden

Am 21. August 2008 war Marwa mit ihrem damals zweijährigen Sohn auf einem Spielplatz im Dresdner Stadtteil Johannstadt. Drei Jahre zuvor war sie gemeinsam mit ihrem Mann Elwie aus Ägypten nach Dresden gezogen. Elwie ist Stipendiat am renommierten Max-Planck-Institut.
Auf dem Spielplatz kam es zu einem Streit zwischen Marwa und dem 27jährigen Alex W.. Dabei beschimpfte er Marwa unter anderem als “Schlampe”, “Islamistin” und “Terroristin”. Nach einer Anzeige wegen Beleidigung verurteilte das Amtsgericht Dresden den Täter drei Monate später zu einer Geldstrafe von 780 Euro. Dem Staatsanwalt erschien dieses Urteil zu Milde und er ging in Berufung. Im Juli 2009 kam es dann schließlich zur Berufungsverhandlung vor dem Landgericht in Dresden.
Bei der Verhandlung am Morgen des 1. Juli waren neben dem Beschuldigten Alex W. und seinem Pflichtverteidiger auch der inzwischen dreijährige Sohn und der Mann von Marwa anwesend. Der Routineprozess verläuft zunächst ohne besondere Vorkommnisse, bis zu dem Moment, als die Situation von einer Sekunde auf die andere völlig umschlägt. Marwia ist gerade mit ihrer Zeugenaussage fertig, als der Beschuldigte mit einem mitgebrachten Messer auf sie los geht. Vor den Augen des Kindes sticht er innerhalb einer halben Minute 18mal auf Marwa ein. Der Verteidiger des Angeklagten und der Ehemann versuchen dazwischen zu gehen. Dabei wird ihr Ehemann durch Messerstiche verletzt. Die beiden Bundespolizisten die in den Saal stürmen, halten zunächst Elwie für den Angreifer und schießen ihm in der unübersichtlichen Situation ins Bein. Erst danach kann der eigentliche Angreifer überwältigt und festgenommen werden.
Noch im Gerichtssaal stirbt Marwa an den Folgen der zahlreichen Messerstiche. Wie jetzt bekannt wurde, war sie zum Zeitpunkt ihres Todes bereits ein zweites Mal schwanger. Ihr Mann Elwie wird mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der dreijährige Sohn, der ebenfalls Verletzungen davon trug wird momentan durch Dritte betreut. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christian Avenarius, sprach einen Tag nach der Tat von einem „fanatisierten Einzeltäter, der aus einer extrem ausländerfeindlichen Motivation heraus gehandelt habe“.

 Quelle: add’n

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