NPD-Stadtratskandidat greift mit Messer an

 

Istvan Repaczki und sein Fahrtenmesser

   Am 13. Mai hat der Leipziger NPD-Stadtratskandidat Istvan Repaczki mal alles ausgepackt, was er an Argumenten so besitzt. Als Autonomer Nationalist ließ er es sich heute nicht nehmen, ein Messer zu ziehen und einen Menschen damit zu bedrohen. Dieser kam ihm kurz zuvor auf einem Radweg in Grünau entgegen. Istvan, selbst mit dem Rad unterwegs, wendete und nahm die Verfolgung auf. Er holte den – ihm aus Fußballkreisen bekannten – ein und begann sogleich, ihn mit "Scheiß Zecke" zu beschimpfen. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, zog er ein Messer und bedrohte ihn damit. Der Betroffene ergriff zeitnah die Flucht.

Erst in der Nacht zum 4. Mai fiel er zum letzten Mal auf. Eine Gruppe von ca. 15 Nazis plakatierte für die NPD in Schleußig, Südvorstadt, Stötteritz und Holzhausen. Nebenbei bepöbelten und bedrohten sie Passanten. Unter ihnen befanden sich auch Repaczki und "JN-Stützpunktleiter" Tommy Naumann.

Der arbeitslose Lagerist tritt seit mehreren Jahren in der lokalen und regionalen Nazi-Szene in Erscheinung. Allein 2008 war er Anmelder mehrerer Nazi-Aufmärsche in Leipzig. Zudem verdingt er sich auch als Referent für Rassekunde auf internen Veranstaltungen der Jungen Nationaldemokraten.

Im Januar hielt er die Rede einer Zwischenkundgebung Lipsius-/ Ecke Holsteinstraße vor einem Wohnhaus, welches zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Monaten immer wieder von Nazis angegriffen wurde. Eine Woche später drangen dann tatsächlich 6-7 Personen in das Haus ein und konnten nur knapp daran gehindert werden, eine Wohnungstür im Erdgeschoss einzutreten. Er selbste wohnte zu diesem Zeitpunkt rund 100m entfernt in der Oststraße.

Im Juli wurde er vor dem Amtsgericht vom Vorwurf freigesprochen, eine Frau als "genetischen Dreck" bezeichnet zu haben.

Im August war er sich dann nicht mal mehr zu blöd, den Mord an seiner Nichte auszuschlachten und forderte als direkten Schluß eine stärkere Volksgemeinschaft. In der Folge sahen sich die Eltern des Kindes gezwungen, sich zusätzlich noch um Istvans Aktivitäten zu kümmern und von jeglicher nazistischer Instrumentalisierung zu distanzieren. Ab da übernahm Enrico Böhm als Mitglied der Nazi-Fangruppe des 1. FC Lok Leipzig, "Blue Caps", die Anmeldung der Demonstrationen, auf denen lautstark die Todesstrafe gefordert wurde. Enrico Böhm ist ebenfalls NPD-Stadtratskandidat für Leipzig in diesem Jahr.

 

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