LVZ-Leserbrief vom 25.03.09

Wurzener können es selbst beweisen

Zum Thema Antirassistischer Sonntagsspaziergang (LVZ vom 23. März)
schreibt uns Frank Schubert aus Wurzen, der jetzt in Leipzig wohnt:
Oberbürgermeister Jörg Röglin bedauert in der LVZ, dass die
Organisatoren des Antirassistischen Sonntagsspaziergangs am 22. März für
ihr Vorhaben kein überparteiliches Bündnis geschmiedet und keinen
Demo-Aufruf verfasst haben, der von einer breiten Bürgerschaft getragen
werden könne. Die Behauptung des Antifaschistischen Netzwerks Leipziger
Land, die Etablierung der Naziszene in Wurzen sei eng mit "Desinteresse
und Ignoranz der Stadtgesellschaft" verbunden gewesen, mag als
unberechtigt und zu pauschal angesehen werden. Es ist an den
Wurzenerinnen und Wurzenern zu beweisen, dass das Antifa-Netzwerk in
dieser Hinsicht daneben liegt. Niemand hindert Herrn Röglin und die
Wurzener Bürger daran, selbst mit einem breiten Bündnis (ob nun
überparteilich oder parteilos) etwas gegen rassistisches, faschistisches
Gedankengut und ebensolche Taten sowie rechte (Infra-)Strukturen zu
unternehmen. Ebenso muss eigentlich niemand auf eine "von außen
übergestülpte" Demonstration — so der Eindruck eines von der LVZ
zitierten Bürgers — warten, um die unzähligen Aufkleber von sich als
"Nationale Sozialisten" oder "Autonomen Nationalisten" bezeichnenden
Nazis zu entfernen, die seit längerer Zeit die Stadt verschandeln.
Eine Demonstration ist kein Allheilmittel und sicher nicht nach eines
jeden Geschmack. Trotzdem handelt es sich dabei um ein legitimes Mittel,
um Kritik an Entwicklungen zum Ausdruck zu bringen, die als gefährlich
für die Zukunft der Demokratie wahrgenommen werden. Dass solche Formen
der Meinungsäußerung auch Kosten verursachen, ist kein Argument gegen
das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, das seit 1990 auch in Wurzen gilt.

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Wiedereröffnung des KOMM-Hauses

Nazis in Grünau sind sich für nix zu blöd!

 Am vergangenen Samstag luden der Bunte Platte e.V. und der KOMM-Haus e.V. zur Wiedereröffnung des KOMM-Hauses ein. In der Nacht zum 23. November letzten Jahres wurden dort die Scheiben eingeschlagen und NPD-Aufkleber verteilt, in der folgenden Nacht wurde es Ziel eines (mutmaßlich) nazistischen Brandanschlages.

 

 

Zur Wiedereröffnung entblödeten sich drei Nazis doch wahrlich nicht, Hetzpropaganda billigster Art mit wahrlich undeutscher Kommasetzung gegen den KOMM e.V. zu verteilen und diesen vermeintlichen Ort linker Gewalt zu verteilen. Wie der Pastörs in seiner Büttenrede schon sagte, intellektuellen Pöbel haben wir in den Universitäten genug, nur bei den Nazis scheint es keinen zu geben:

Verteiler von Nazipropaganda am 21.03.09 in Grünau  Verteiler von Nazipropaganda am 21.03.09 in Grünau

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Nazipropaganda zum KOMM-Haus

Nazi-Flyer zur Wiedereröffnung des KOMM-Hauses vom 21. März 09 

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Klappsmühle „reloaded“ …

Es war eine kalte und dunkle Winternacht als am 24. November das KOMM-Haus“ aus bisher ungeklärten Ursachen Feuer fing. In dem Gebäude welches der Stadt gehörte fanden verschiedenste Einrichtungen einen Ort um sich zu treffen, unter ihnen auch die Bürgerinitiative „Buntes Grünau“. Die besagte Initiative aus Teilzeitcouragierten wollte jedoch nicht so manch graue Plattenbaufassade verschönern, nein, vielmehr wendete sich der kleine Haufen roter Gesinnungsgenossen gegen Aktivitäten von jungen, wirklich engagierten Menschen aus Grünau. Aufkleber die die Freilassung von politischen Gefangenen forderten wurden plötzlich Menschenverachtend und Parolen an den tristen Fassaden zum Ausdruck eines angeblich abscheulichen Menschenbildes. 

Während die Polizei noch im Dunkeln tappte und die meisten AnwohnerInnen den Vorfall in der Selliner Straße 17 noch gar nicht wahrgenommen hatten, zog noch am selben Tag ein wilder Mob von pubertierenden, dauerbesorgten und linkskriminellen Freizeitrandalierern zu tiefst bestürzt in das verschneite Grünau um dort wie der Hampelmann an der Kinderzimmerwand auf sich aufmerksam zu machen. Während die Vorzeigekommunistin Juliane Nagel versuchte so etwas wie eine Demonstration anzumelden, veranstaltete der ihr gefolgte „antifaschistische“ Kindergarten eine Schneeballschlacht mit der Polizei, wie revolutionär. Als Schuldigen hatte man in all seiner Weißheit die anwohnenden nationalen Aktivisten bestimmt, ja fast schon beschworen, fast genau so einfallsreich wie die Aktionsform „Schneeballschlacht“.

Diesen Sonnabend soll nun das „KOMM-Haus“ wiedereröffnet werden, ab 10 Uhr lädt das „AJZ Bunte Platte“ zusammen mit den Verwaltern des „KOMM-Hauses“ zur „Party“ ein. Großspurig prophezeit man den beginn einer „antifaschistischen Arbeit“ in Ihrem Stadtteil, sprich ab sofort hat der besoffene Punker noch ein zweites Dach über dem Kopf, wo er seinen Rausch ausschlafen kann, ohne das Mutti und Vati davon Wind bekommen. Zu Bruch gehende Bierflaschen, splitternde Autoscheiben, illustres Gejohle mitten in der Nacht und vor sich hin brennende Mülleimer sind als kleine Randerscheinung natürlich zu verkraften, oder was meinen Sie? Ach, fast hätten wir den senilen Haufen ach so besorgter GrünauerInnen vergessen, ja die haben dann auch wieder ein Ort zum Tee trinken gefunden, wie schön diese Welt doch sein kann. Und wo wohl all das Geld herkommen mag, ja richtig, vom Steuerzahler, herrlich. 

Gegen Lügen und Vorurteile …
Pseudohumanisten aus der Deckung reissen!!!
Volksgemeinschaft vorantreiben!!! 

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(Rechtschreibung und Grammatik wie im Original) 

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LVZ Muldental vom 24.03.2009

"Wir brauchen keine Randale"

LVZ-Umfrage: Wurzener lehnen Kampf gegen Neonazis in Form von
Aufmärschen ab

Wurzen. Der "Antirassistische Sonntagsspaziergang" des
"Antifaschistischen Netzwerks Leipziger Land" unter Führung der
Linken-Politikerin Juliane Nagel ist bei den Wurzener Bürgern auf
strikte Ablehnung gestoßen (wir berichteten). Bei einer Straßenumfrage
gestern zeigte sich dasselbe Bild.
Horst Kilsch (64) empörte sich über die ungebetenen Demonstranten "aus
Leipzig und sonst woher. Was unser Oberbürgermeister in der LVZ gesagt
hat, ist auch meine Auffassung. Wenn die Leute es wirklich ernst gemeint
hätten mit ihrem Anliegen, dann hätten sie sich mit der Stadt verbündet.
Wir brauchen keine Randale." Im Übrigen sei es bei den Angereisten nicht
weit her gewesen mit ihrem Spruch, Gesicht zu zeigen. "Dann hätten sie
ihre Sonnenbrillen und anderen Mummenschanz weggelassen. Dafür haben sie
aber einigen Wurzenern Schläge angeboten, kann ich als Augenzeuge sagen.
Kein Wunder, dass viele Einheimische Angst hatten, eins auf die Schnauze
zu kriegen."
"Gegen Neonazis Flagge zu zeigen, ist eine gute Sache", sagte Matthias
Berg (21). "Aber das sollte man in anderer, friedfertiger Form tun." Was
am Sonntag abgelaufen sei, könne er nicht gut finden. Und dann das
riesige Polizeikontingent. "Die Beamten hatten aber voll zu tun, die
Aktion im Griff zu behalten. Nein, bei so etwas wie dieser sogenannten
linken Demo mache ich nicht mit."
Sylvia Kolodziej (41) hat für diese Art der Auseinandersetzung mit
Andersdenkenden keine Sympathie. "Einfach schon deshalb nicht, weil sich
die Demonstranten allzu oft daneben benehmen. Und so geht der Schuss am
Ende nach hinten los."
"Das ist eine Affenschande in der Demokratie", macht Joachim Vetter (65)
seinem Ärger Luft. "Die reine Geldverschwendung, wenn man an die vielen
Polizeibeamten denkt, die wegen der Leute von draußen gebraucht werden."
Er könne nicht begreifen, "warum die, nur weil es auch in Wurzen so
einen rechten Laden gibt, immer hierher kommen." Er sei seit Sonnabend
Rentner, da habe er ab jetzt noch weniger Geld im Portemonnaie. "Aber
für solche Aktionen wie die am Sonntag werden Beträge rausgeschmissen.
Für die Förderung solcher Netzwerke und für die Polizeieinsätze, die
erst durch sie notwendig werden. Die Gewalt ging von den sogenannten
Linken aus, diesen Populisten."
Claudia Ponitka (24) fand die Demonstration gefährlich. Sie habe keine
Sympathie dafür. "Nicht überall kann die Polizei sein. Körperverletzung
und Sachschäden sind, wie man aus anderen ähnlichen Aktionen weiß, nicht
auszuschließen. Aber kann man was dagegen machen?" Umfrage: Wulf Skaun

Standpunkt
Untaugliche Kampfmethoden

Mit dem "Antirassistischen Sonntagsspaziergang" durch die Wurzener
Innenstadt hat sich das "Antifaschistische Netzwerk Leipziger Land"
keine Freunde gemacht. Die Einheimischen, obwohl eingeladen, hielten
sich der zum Teil martialisch anzuschauenden Demonstration nicht nur
fern, sie lehnten sie ganz eindeutig ab. Es fällt auch dem neutralen
Beobachter schwer zu erkennen, warum die Wurzener an solcherart Aktion
teilnehmen sollten? Wer findet schon Gäste sympathisch, die sich selbst
einladen, um den Hausherren zu rügen, er benötige Nachhilfe in Sachen
Demokratie. Denn den Wurzenern pauschal zu unterstellen, sie gäben sich
dem Thema Rechtsextremismus gegenüber desinteressiert und ignorant,
daher müsste man ihnen ein Licht aufsetzen, das kann schon als
Hausfriedensbruch verstanden werden. Es spricht, allgemeiner betrachtet,
für ein merkwürdig abgehobenes, ja sektiererisch-elitäres Verhalten, das
allen Sitten eines demokratischen Miteinanders Hohn spricht und daher
von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Mit Parolen wie "Wir haben
euch was mitgebracht: Hass, hass, Hass!" macht man sich, auch wenn es
gegen Neonazis gerichtet sein soll, zum Bürgerschreck. Und lässt die
Frage aufkeimen, ob es den jungen, oft zugebrillten Köpfen eigentlich um
die Sache geht, die sie vorgeben zu vertreten. Krawalle und
Beschimpfungen, Angstmacherei und Beschäftigung der Polizei, wie leider
am Sonntag zu erleben, passen da nicht ins Kampfarsenal. Mit
"Terror-Tourismus", wie manche Wurzener ihren Auftritt drastisch
ausdrückten, kann und will die Stadt nichts zu tun haben.

@w.skaun@lvz.de

Von Wulf Skaun

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LVZ Muldental – 23/03/09

Antirassismus-Demo – Polizei muss in 49 Fällen einschreiten

Wurzen (ws). Mit sichtlicher Distanz und bangen Gefühlen ließen die
Wurzener gestern den fünften Antirassistischen Sonntagsspaziergang über
sich ergehen. Einige der wenigen Bürger, die auf den Straßen anzutreffen
und zu einer Äußerung bereit waren, drückten Unverständnis und auch
Angst über die Aktion aus, die sie als "von außerhalb übergestülpt"
betrachteten. Andere beklagten den vielköpfigen Polizeieinsatz, den die
angemeldete Demonstration, inklusive der kleinen Kundgebungen, im
Zentrum Wurzens nötig gemacht habe, um Übergriffe und tätliche
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und rechtsextremistischen
Kräfte zu vermeiden. "Was das uns Steuerzahler für Geld kostet", sagte
ein älterer Herr erbittert.
Die Veranstaltung, zu der alle Bürger der Stadt eingeladen waren, hatte
das "Antifaschistische Netzwerk Leipzig Land angemeldet und organisiert.
Nach Aussage ihrer Sprecherin Juliane Nagel, Mitglied des
Landesvorstandes Sachsen der Linken, ziele die Aktion darauf,
neonazistischen Umtrieben, auch in Wurzen, einen Riegel vorzuschieben.
"Wir wollen aber auch gegen das Desinteresse der Menschen, wiederum auch
in Wurzen, ein Zeichen setzen."
Gegen 14 Uhr setzte sich der Zug, den laut Polizei zwischen 250 und 270
Teilnehmer, zumeist junge Leute, bildeten, in Bewegung. Unter ihnen auch
Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Die Linke). Trotz aller Bemühungen
der polizeilichen Einsatzkräfte konnten auf dem Marsch durch die
Wurzener Innenstadt kleinere Rangeleien zwischen Demonstranten und
rechtsextremistischen Gegnern nicht verhindert werden. Große
Anstrengungen mussten die Beamten unternehmen, um Teile des Marschzuges
davon abzuhalten, in die aus der Route heraus genommene Rathenaustraße
einzudringen. Wie der Einsatzleiter, Polizeirat Reinhard Böttcher
gegenüber der LVZ erklärte, habe man das Konfliktpotenzial wegen des
dort ansässigen Versandhandels Front Records minimieren wollen.
Sein Kollege, Vize-Einsatzleiter Jan Müller, Erster
Polizeihauptkommissar, zog am Ende der Demonstration keine ganz
friedliche Bilanz: Die Beamten mussten zwei junge Männer in Gewahrsein
nehmen, 42 Platzverweise gegen Demoteilnehmer und Rechtsextreme
aussprechen und fünf Straftaten aufnehmen, darunter einen Verstoß gegen
das Sprengmittelgesetz. Zwei Straftaten, die aus dem Reihen der
Demonstranten verübt wurden, lagen Beschädigungen an Pkw zugrunde.
Im Vorfeld des Antirassistischen Sonntagsspazierganges hatte
Oberbürgermeister Jörg Röglin gegenüber der LVZ erklärt, es sei
bedauerlich, dass es seitens der Veranstalter keine Bestrebungen gegeben
habe, ein überparteiliches Bündnis zu schmieden und einen Aufruf zu
verfassen, der von einer breiten Bürgerschaft getragen werde. Mit dem
vorliegenden Aufruf, in dem der Stadt pauschal Desinteresse und Ignoranz
gegenüber dem Thema Rechtsextremismus vorgeworfen werde, habe man nur
falsche Feindbilder geschaffen. "Das ist dem gemeinsamen Grundanliegen,
Rechtsextremismus zurückzudrängen, nicht förderlich", so Wurzens
Oberbürgermeister.

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5. Antira-Spaziergang

Wurzen in der Nachbetrachtung

 An die 250 Menschen nahmen am vergangenen Sonntag am Antirassistischen Stadtspaziergang in Wurzen teil, der nunmehr zum 5. Mal stattfand. Nachdem im letzten Jahr ca. 70 Nazis mit einer Sitzblockade vor dem Nazi-Versand von Thomas Persdorf – Front Records – die Demonstration aufhielten, war ihnen das nun nicht mehr möglich. Hauptsächlich durch die Teilnahme sportlicher und entschlossener AntifaschistInnen wurde für einen Tag die offensichtliche nazistische Hegemonie im Wurzener Stadtbild unterbrochen. 

Vorlauf

Bereits die ANmeldung der Demonstration führte zur traurigen Offenlegung der Einstellungsmuster in der Versammlungsbehörde des Landkreises Leipziger Land. Der zunächst erlassene Auflagenbescheid belegt mit Nachdruck, welches Demokratieverständnis die neuen Mitarbeiter unter dem CDU-Landrat Gey so mit sich bringen:  

  • Stangen für Fronttransparente dürfen nicht länger als 1m sein, Stangen für Fahnen nicht länger als 1,5m. Zudem dürfen sie einen Durchmesser von 3cm nicht überschreiten und an keinem Ende angespitzt sein. Das Fronttransparent an sich darf eine Breite von 2m nicht überschreiten, Seitentransparente sind nicht zugelassen. Fotografen aus dem Umfeld der Demo sind mit einer entsprechenden Armbinde zu kennzeichnen. Sogenannte Farbsprühflaschen oder sonstige Gegenstände zur Farbmarkierung mitzuführen ist verboten. 
  • "Kundgebungen/Ansprachen sowie Musikbeiträge sind in einer dem Versammlungszweck angemessenen Lautstärke zu halten, so dass nur die unmittelbaren Versammlungsteilnehmer angesprochen und darüber hinaus Passanten und Anwohner nicht mehr als nach den Umständen unvermeidbar belästigt werden."

Nur zur Erinnerung: aus Langeweile und Selbstbespaßung fährt wohl niemand freiwillig ins braune Muldental. Continue reading

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Leserbrief in der LVZ Muldental vom 24.03.2009

Guten Tag Frau Köditz,
mit Befremden habe ich als Wurzener die Art und Weise des
antifaschistischen Sonntagsspaziergangs vom 22.03.2009 in Wurzen
wahrgenommen, dessen Aufruf auch Sie als Landtagsabgeordnete gefolgt
sind.
Mir ist die veranlassende Situation in Wurzen bekannt und ich schaue
auch nicht weg. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich zwei Söhne im Alter von 4
und 6 1/2 Jahren, deren Fragen ich mich stellen muss und dies auch mit
Sorge und der gebotenen Sorgfalt gegenüber der kindlichen Wahrnehmung
gern und verantwortungsvoll tue. Sie können davon ausgehen, dass ich den
Kindern unabhängig vom Geschehen stets einen Sicherheit suggerierenden
Polizeieinsatz erkläre, um – gerade wenn im täglichen Umfeld auftretend
– kindlichen Ängsten entgegenzuwirken und ggf. auf  mögliche Gefahren
aufmerksam zu machen, je nachdem, inwieweit das kindliche Verständnis
dies erfordert und verarbeiten kann. Dies galt es bereits bei einem
Besuch in Dresden am 14.02.09 zu meistern, als wir mit unserem PKW
unvermittelt in einen Polizeieinsatz gerieten und es kein Entrinnen gab.
Solche Ereignisse müssen aus meiner Sicht den Kindern erklärt werden, es
ist jedoch für uns als Eltern, die den Kindern die Grundfesten unserer
Demokratie vorleben und begreiflich machen, schwer, die massive
Polizeipräsenz bezüglich des an sich löblichen Grundgedankens der
Antifa-Bewegung mit dem tatsächlich Erlebten fragenden Kindern
darzustellen. Dazu zählen Vermummung, aggressives und lautes Parolieren
gegenüber der Polizei und Passanten mit Vokabular, das wir unseren
Kindern als "schlecht" erklären, Urinieren in Grünanlagen, gesperrte
Straßenzüge und Lärm, der jedes Wort ins Unverständliche verzerrt.
Kurzum: es fällt mir schwer, den erlebten Widerstand, der mit Ihrem
Namen ein bekanntes Gesicht trägt, auch meinen Kindern als gut zu
erklären, schade.

Freundliche Grüße

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Wurzen in der medialen Nachbetrachtung

"Terror-Tourismus": Wurzen bespricht seine ungebetenen Gäste



Am Sonntag, den 22.03.2009 fand in Wurzen der 5. Antirassistische Stadtspaziergang statt. Dies hat medial ein wenig Staub aufgewirbelt. So glänzt die LVZ Muldental mit journalistischer Schärfe und "Berichterstattung", die an dieser Stelle dokumentiert werden soll. Neben der Berichterstattung die eher einen persönlichen Kommentar eines LVZ Redakteurs darstellt, hat die LVZ Muldental auch eine Umfrage unter WurzenerInnen gemacht…mit erschreckenden Ergebnissen.

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NPD-Wahlkampfauftakt Sachsen

Geheege: NPD-Wahlkampfauftakt entpuppt sich als Nazikonzert

 In der ostsächsischen Ortschaft Geheege bei Rothenburg fand m 21. März der NPD Auftakt für den Wahlkampf statt. Die NPD-Sachsen und die Freien Kräfte luden in den 250 Seelenort ein, um im Rahmen einer Redner- und Konzertveranstaltung mit bekannten rechtsextremen Bands den Wahlkampf einzuläuten. Unter den Rednern fanden sich regionale NPD Funktionäre, wie der Landtagsmitarbeiter Andreas Storr, der für seine Zusammenarbeit mit den Freien Kräften bekannt ist. Aber auch Jürgen Rieger war für den Bundesvorstand anwesend. Zur Abrundung des Programms kündigten die Veranstalter eine Reihe namenhafter Bands an.

 Angemietet wurde für den Auftakt die Tanzbar "Zur goldenen Eiche" von Steffen Hentschel. Diese bot jedoch anscheinend nicht genügend Kapazitäten für die Anzahl der zu erwartenden Besucher, daher wurde noch ein großes Festzelt aufgebaut. Vom TÜV abgenommen, Continue reading

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Limbach-Oberfrohna 22-03-09

Rededuell Voigt vs. Pastörs 

Das so genannte "Freie Netz" und der NPD-Kreisverband Nordsachsen organisierten im Zuge des Superwahljahres 2009 eine Veranstaltung, bei der Udo Voigt und Udo Pastörs in einer Podiumsdiskussion den Fragen der "Freien Kräfte" und der weiteren Zuhörerschaft Rede und Antwort stehen sollten. Anlass hierfür war, dass beim Anfang April anstehenden Bundesparteitag in Berlin der neue NPD-Parteivorsitzende gewählt wird. 

Dem derzeitigen Vorsitzenden Udo Voigt lastet noch immer der Fall Kemna an. Erwin Kemna, der Bundesschatzmeister der NPD, musste sein Amt im vergangenen Jahr wegen Veruntreuung von Parteigeldern niederlegen. Voigt war als Parteivorsitzender nicht fähig dies zu unterbinden. Er will selbst von nichts gewusst haben und nahm zudem Kemna in Schutz. Dies führte zum Vorwurf der Führungsschwäche und entfachte eine erbitterte Diskussion um die Frage, inwiefern Voigt als Bundesvorsitzender noch tragfähig ist.
Gegen Udo Pastörs hingegen, dem Vorsitzenden der NPD-Fraktion im Schweriner Landtag, laufen derzeit noch Ermittlungen wegen seiner Aschermittwochsrede. Diese wird auf den Tatbestand der Volksverhetzung geprüft. Seine Kandidatur sorgt vor allem in Dresden um für Tumulte. Die sächsische Landtagsfraktion um den stellvertretenden Bundesvorsitzenden Holger Apfel, favorisierte ursprünglich Andreas Molau als neuen Parteivorsitzenden.

(Bilder gibt`s hier) 


Entsprechend wenig verwundert es, dass zum Rededuell nach Limbach-Oberfrohna aus Dresden eine recht große Delegation anreiste. Es kamen diverse regionale NPD-Vertreter, so Paul Lindner (stellvertretender Vorsitzender NPD-KV Dresden,) Andreas Storr (Mitarbeiter NPD-Fraktion Sachsen), Carmen Steglich (stellvertretende Vorsitzende NPD-KV Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) und mit Gitta Schüßler, Jürgen W. Gansel, Peter Klose und Winfried Petzold gleich mehrere Landtagsabgeordnete. Aus dem "Freie Kräfte" – Spektrum waren unter anderem Ronny Thomas und Maik Müller aus Dresden vertreten, sowie eine ganze Reihe westsächsische Neonazis. Continue reading

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